Zwei Unternehmer müssen sich ab Montag wegen mutmasslichen Betrugs an der Suva in Yverdon VD vor Gericht verantworten. Sie sollen rund 20 dubiose Unfälle gemeldet haben, um ungerechtfertigte Leistungen in Höhe von mehreren Hunderttausend Franken zu erhalten.

Als Leiter verschiedener Unternehmen, die im Bausektor tätig waren, sollen die beiden Chefs diese Unfallmeldungen zwischen 2010 und 2016 für etwa zehn Angestellte oder angebliche Angestellte verschickt haben. Je nach Fall reichten die von der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (Suva) erhaltenen Summen von rund 1000 Franken bis zu 215'000 Franken.

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Die angeblichen Unfälle sollen sich auf Baustellen in der Westschweiz, aber auch während Aufenthalten im Kosovo, dem Herkunftsland der Beschuldigten, ereignet haben. In der Anklageschrift wird mehrfach darauf hingewiesen, dass die Bauunternehmer der Suva offenbar «wissentlich falsche Informationen» über den tatsächlichen Unfallhergang oder die tatsächliche Arbeitsunfähigkeit gegeben haben.

Löhne aufgebläht

Die Löhne der «Opfer» seien regelmässig aufgebläht worden, um die Leistung zu erhöhen. In einigen Fällen arbeitete der Arbeitnehmer auch nicht in dem Unternehmen, das die Meldung an die Suva weitergeleitet hatte.

Laut der Staatsanwaltschaft wurden zwar nicht all diese «Ereignisse» erfunden, aber viele von ihnen wirkten verdächtig, würden als unglaubwürdig eingestuft oder seien voller Ungereimtheiten.

Einer der beiden Unternehmer taucht selbst häufig in der Liste auf. Zwischen 2000 und 2015 meldete er 25 Unfälle, die er selbst erlitten haben soll, mit insgesamt 2404 Tagen Arbeitsunfähigkeit und über 300'000 Franken an Taggeldern. «Mehrere dieser Fälle gehen aus einem betrügerischen Vorgehen hervor», heisst es in der Anklageschrift.

Die Suva hatte diese verschiedenen Fälle im September 2016 bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Zusätzlich zu den Vorwürfen des Suva-Betrugs werden die beiden Angeklagten und ein Komplize verdächtigt, eine Reihe von betrügerischen Konkursen inszeniert zu haben.

(sda)