In Paris kam es Mitte Juni zu einem Zusammentreffen zwischen den beiden wohlhabendsten Menschen auf unserem Planeten. Elon Musk, der Tesla- und Twitter-Besitzer, traf in Begleitung seiner Mutter Maye Musk auf Bernard Arnault, den wohl wichtigsten Vertreter des globalen Luxussektors. Dabei waren auch dessen Söhne Antoine und Alexandre. Das Treffen fand auf der Terrasse des Cheval Blanc statt, einem Juwel des LVMH-Portfolios, das im Herzen von Paris liegt.
Elon Musk belegt auf dem Bloomberg Billionaires Index derzeit den ersten Platz mit einem Vermögen von 229 Milliarden Dollar. Auf Platz zwei folgt Bernard Arnault mit 197 Milliarden Dollar. Die beiden wechseln sich auf dem Spitzenplatz der reichsten Menschen des Planeten regelmässig ab, je nach Performance der eigenen Firma an der Börse.
LVMH als wichtiger Anzeigenkunde auf Social Media
Das Treffen fand im Rahmen von Musks Teilnahme an der Konferenz Viva Technology statt, einer Veranstaltung in Paris, die sich mit Innovation und Startups befasst. Die Konferenz wurde von der Werbeagentur Publicis und der Wirtschafts- und Finanzzeitung «Les échos» organisiert, die ebenfalls zum LVMH-Imperium gehört.
Medien spekulierten über die Gründe des Treffens. Als Eigentümer von grossen Luxusmarken gehört Arnault zu den wichtigsten Anzeigenkunden auf Social-Media-Plattformen, darunter Twitter. Musk hingegen versucht gerade, Anzeigenkunden, die wegen seines erratischen Führungsstils der Plattform den Rücken gekehrt haben, wieder zurückzugewinnen.
Werben um neue Tesla-Gigafactory
Zudem befindet sich Musk gerade auf einer Europa-Tournee, wo er unter anderem von der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom empfangen wurde. Gerüchte, dass Musk eine weitere Tesla-Fabrik in Europa plant, worüber etwa das Fachblatt «Teslamag» berichtet hat, dürften Begehrlichkeiten wecken. So werben auch Spitzenpolitiker in Frankreich – wie Macrons Digitalminister – darum, die möglicherweise geplante Fabrik in Frankreich anzusiedeln und das Projekt mit massiven Subventionen zu unterstützen. Auch Spanien soll als Standort für eine neue Fabrik im Gespräch sein.
Derzeit hat Tesla weltweit fünf als Gigafactorys bezeichnete Fabriken. Bis 2030 sollen zehn bis zwölf Fabriken dazukommen, so Musk im August 2022.
In der Vergangenheit war Musk in Europa auch schon mit weniger Gegenliebe konfrontiert: Politiker forderten sogar ein Verbot von Musks Social-Media-Plattform, da diese sich nicht an europäische Datenschutzgesetze halten würde. Die Verordnung über digitiale Dienste, die in der Europäischen Union im August in Kraft treten soll, sieht etwa eine Pflicht für Plattformen wie Twitter vor, Inhalte strenger zu kontrollieren und illegale Inhalte zu löschen.
(stm)