Was in der Schweiz St. Moritz ist, ist in Österreich Lech: ein Skiort der Extraklasse mit einem Immobilienmarkt der Luxusklasse. Wer Rang und Namen hat im östlichen Nachbarland, verbringt in Lech die Weihnachtsferien im eigenen Chalet. Und vergnügt sich über die Feiertage bei Sport, Shopping und Après-Ski mit anderen Reichen und Schönen.

Lech hat es aber nicht nur österreichischen Superreichen wie René Benko angetan, sondern zum Beispiel auch dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska. Und dem Schweizer Mode-Manager Daniel Grieder, seines Zeichens der Boss von Boss. Grieder besitzt in Lech eines der schwer erhältlichen und heiss begehrten Chalets.

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Und jetzt auch noch Anteile an einer österreichischen Institution: dem Sport- und Modehändler Strolz, der damit wirbt, dass er «die Weltneuheiten von den Laufstegen dieser Welt» nach Lech bringt.

In Lech eine Institution: Der Sport- und Modehändler Strolz, bei dem Daniel Grieder nun Mitbesitzer ist.

Eine Institution in Lech: Der Sport- und Modehändler Strolz, bei dem Daniel Grieder nun Mitbesitzer ist.

Quelle: ZVG

Wie das Branchenblatt «Textilwirtschaft» berichtet, übernimmt Grieder im Verbund mit zwei Unternehmern aus Österreich 41 Prozent am 101 Jahre alten Familienunternehmen Strolz. Wie die Anteile unter den drei neuen Gesellschaftern aufgeteilt sind, ist nicht bekannt.

Klar aber ist: Die Gründerfamilie Strolz behält den Rest und damit die Mehrheit. Es sei vereinbart, so die «Textilwirtschaft» weiter, dass die drei neuen Gesellschafter zu einem späteren Zeitpunkt weitere Anteile bekommen werden. Die Familie werde jedoch auch künftig mindestens 50 Prozent halten.

In einer Mitteilung wird Grieder zu seinem Einstieg so zitiert: «Es freut mich, dass wir gemeinsam einen Beitrag zum Fortbestand dieses Traditionsunternehmens leisten können. Ich werde Strolz künftig mit meinem Branchenwissen zur Seite stehen und bin mir sicher, dass wir die Kunden mit einzigartigen Projekten weiter begeistern können.»

Grieder, als früherer Chef von Tommy Hilfiger international bestens vernetzt, könnte dazu beitragen, Strolz über die Grenzen Österreichs bekannter zu machen. Die jüngere Vergangenheit des 1921 gegründeten Unternehmens war schwierig. Sogar der Fortbestand der Familienfirma war gefährdet.

Das Unternehmen hatte wegen der Covid-19-Schliessungen erheblich an Umsatz verloren. Im Dezember 2020 beantragte Strolz deswegen ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.

Strolz ist ein KMU, das wegen Corona vor dem Aus stand

Jetzt aber soll es wieder aufwärtsgehen. In einem gewöhnlichen Geschäftsjahr erzielt Strolz einen Umsatz von knapp 20 Millionen Euro. Entscheidend dabei ist das Wintergeschäft. Rund 30 Prozent des Jahresumsatzes werden gemäss «Textilwirtschaft» im Dezember erwirtschaftet. Logisch: Das 1600-Seelen-Dorf Lech lebt vom Tourismus. Über die Weihnachtsferien verzeichnet der Ort im Schnitt rund 180’000 Übernachtungen.

Auch nach dem Einstieg von Grieder und Co. bleibt Olivia Strolz Geschäftsführerin. Sie freut sich über den Einstieg des Schweizers und der weiteren Investoren: «Wir haben nun einen idealen Mix an Gesellschaftern, die mithelfen, unser Unternehmen weiter voranzubringen. Unser Plan war es, Strolz wirtschaftlich zu stärken und gleichzeitig frischen Wind hineinzubringen. Das ist uns mit diesem Team perfekt geglückt», so Strolz.

Daniel Grieder: Wie der Boss-Boss die Mode-Ikone aufweckt

Mehr zu Daniel Grieder und wie er dem deutschen Mode-Unternehmen Boss zu neuem Wachstum verhilft, lesen Sie in der aktuellen Titelgeschichte der «Bilanz». Am Kiosk oder hier als E-Paper.

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