Die Basler Jacques Herzog (75) und Pierre de Meuron (75) gehören zu den bekanntesten Architekten der Welt. Ihre Bauwerke prägen Orte wie Peking, London, New York, Hamburg – und jetzt auch die Westschweiz. Am Mittwoch wurde der neue Hauptsitz von Lombard Odier offiziell eröffnet. Das neue Prunkstück der Genfer Privatbank bietet Platz für über 2000 Mitarbeitende, welche vorher an sechs verschiedenen Standorten in der Rhonestadt arbeiteten.
Die Stararchitekten erhielten bereits im Jahr 2017 den Zuspruch für das Mega-Projekt. Sie setzten sich gegen sieben internationale Büros durch. Bereits damals war klar: Lombard Odier will kein 08/15-Bauwerk. Am neuen Hauptsitz gibt es ein Auditorium für über 500 Personen, moderne Kundenbereiche sowie offene, lichtdurchflutete Arbeitsplätze, wie das Finanzportal Finews schreibt. Die Banker geniessen dabei den Ausblick auf den Genfersee, das Alpenpanorama mit Mont Blanc und den Jet d’Eau.
Was kostet der prunkvolle Hauptsitz?
Doch wie teuer kommt die Genfer Privatbank ihr neues Prunkstück zu stehen? Vor sieben Jahren hat Lombard Odier fünf Immobilien und die Vermögensverwaltung in Amsterdam für 125 Millionen Franken verkauft. Teile dieses Ertrages wurden dem Hauptsitz-Projekt zugewiesen, wie Finews weiss. Mehr fällt unters Bankgeheimnis: Die Privatbank schweigt zum offiziellen Preis.
Für Herzog & de Meuron ist es derweil das erste vollendete Bauprojekt in der Westschweiz. Seit diesem Jahr ist bekannt, dass die Basler auch am erweiterten Hauptsitz der SBB arbeiten. In Bern-Wankdorf soll ein neues Gebäude für 86 Millionen Franken entstehen. Der fünfstöckige Bau bietet Platz für 600 Mitarbeitende und soll die Standorte Ostermundigen und Wylerpark ersetzen. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Eröffnung 2029.
Angst vor einer Kostenexplosion haben die SBB nicht, wurden doch Bauten von Herzog & de Meuron immer wieder um einiges teurer als veranschlagt. Die Bundesbahnen haben aber vorgesorgt. «Die SBB haben sich abgesichert», sagte eine Sprecherin der Bahngesellschaft zu Blick im April.