In der Galerie d'Appolon im Pariser Louvre werden Schmuckstücke ausgestellt, die quasi unbezahlbar sind. Am Sonntag haben Diebe mehrere Gegenstände in einem spektakulären Überfall innerhalb weniger Minuten gestohlen.
Was befindet sich im Raum?
In der Galerie d'Appolon befinden sich die verbliebenen Stücke der französischen Kronjuwelen. Die Dritte Französische Republik hatte den Grossteil der Juwelen 1887 aus Angst vor einem Staatsstreich verkauft. So gelangten Kronen, Szepter, Diademe und Juwelen in Sammlungen rund um den Globus.
In der Galerie d'Appolon sind neben historischen Kronen und Diademen unter anderen noch Diamanten wie der Regent und der Sancy sowie der rote Spinell Côte-de-Bretagne, der in Form eines Drachen geschliffen ist, ausgestellt. Der Regent stammt aus Indien und gelangte 1717 als damals einer der grössten Diamanten der Welt nach Frankreich. Als die Deutschen 1940 in Paris einmarschiert sind, wurde der Regent nach Schloss Chambord gebracht und dort hinter einer Steintafel versteckt. Seit Kriegsende ist er im Louvre ausgestellt. Er wird auch als reinster und schönster Diamant der Welt bezeichnet.
Auch die Krone der Kaiserin Eugénie (1826–1920) befindet sich in der Galerie: 1855 wurde diese von Napoleon III. (1880–1873) anlässlich der Weltausstellung in Auftrag gegeben. Die Krone besteht aus Gold und enthält über 1356 Diamanten und 56 Smaragde. Ein weiteres Ausstellungsstück: das Diadem der Kaiserin Marie-Louise (1791–1847), ein Geschenk von Napoleon I. (1769–1821) zur Hochzeit.
Was wurde gestohlen?
Wie «Le Parisien» berichtet, sind unter dem Diebesgut wertvolle Juwelen von Napoleon Bonaparte und seiner Kaiserin. Den Dieben ist es gemäss Kulturministerium gelungen, acht von insgesamt 23 Schmuckstücken aus der Sammlung zu stehlen. Darunter die Krone der Kaiserin Eugénie, die Berichten zufolge jedoch beschädigt vor dem Museum aufgefunden wurde.
Ebenso gestohlen: Das Tiara von Kaiserin Eugénie. Die Smaragdhalskette sowie die Smaragdohrringe aus der Parure – eine Kombination aus zusammenpassendem Schmuck – von Kaiserin Marie-Louise. Halskette und Ohrringe aus der Saphir-Parure von Königin Marie-Amélie. Eine Tiara von Königin Marie-Amélie. Die bekannte Reliquienbrosche. Die grosse Schleife aus dem Mieder von Kaiserin Eugénie.
Was ist noch dort?
Der wertvolle Regent-Diamant soll laut mehreren Medienberichten nicht Teil der Beute sein. Der Diamant hat 140 Karat und ist gemäss Schätzungen 60 Millionen US-Dollar wert. Auch der Sancy, mit 55 Karat einer der berühmtesten Diamanten der Welt, soll noch im Museum sein. Er war der Hauptstein der Krone von König Ludwig XV. (1710–1774). Das soll auch für den Hortensia-Diamanten gelten, der unter anderem vom Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638–1715) getragen wurde.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.