Täglich treten Milliarden von Menschen in die Pedale – und alle vertrauen auf die Erfindung eines Schweizers: die Velokette. Seit 140 Jahren funktioniert sie praktisch gleich. Ausgedient hat sie längst nicht – getrieben vom E-Bike-Boom wird sie zum Milliardengeschäft.
Der Schweizer, der die Welt ins Rollen brachte
Was dem Schweizer Hans Renold im Jahr 1880 gelang, wünscht sich jeder Ingenieur: Er erfand ein Produkt, das auch 140 Jahre später noch ähnlich funktioniert. Seine Abenteuerlust brachte ihn 1873 nach Manchester, wo er sieben Jahre später die Treibkette, auch «Renold’sche Kette» genannt, ersann. Es sollte der Durchbruch der Veloindustrie sein: Seine Ketten waren leichter und effizienter als bisherige Antriebe wie etwa direkt am Rad festgemachte Pedale oder «Ketten» aus Textil. Renold meldete zwar das Patent an, stellte eine Weiterentwicklung der Idee aber dem Velohandel zur Verfügung.