Monica Burkard: Sika-Erbin steckt Millionen in Luxus-Anwesen am Zürichsee

Das von weither sichtbare Bootshaus am Ufer des Zürichsees in Küsnacht Goldbach ZH ist so gross wie ein Ferienhäuschen. Auf mehr als 120 Quadratmetern beläuft sich dessen Grundfläche. Die Garage für mehrere Boote ist frisch renoviert. Weitere drei ebenfalls denkmalgeschützte Gebäude werden noch saniert. Sie gehören zum gut 6000 Quadratmeter grossen Grundstück mit der Villa Khakshouri, von der aus man einen fantastischen Ausblick auf den See und die gegenüberliegende Albiskette mit dem Üetliberg hat. Die aktuell wohl grösste private Baustelle direkt am See in der steuergünstigen Goldküstengemeinde war besonders im Sommer ein beliebtes Klatschthema der Badenden im Kusenbad, welches direkt neben dem rundum eingezäunten Grundstück liegt. Das ist auch nicht verwunderlich: Das mit der Bauleitung betraute Unternehmen heisst Edelwerk AG, und Bauherrin ist die Sika-Erbin Monica Burkard, die schon lange im Ort wohnt. Kosten des Umbaus: Mehr als 15 Millionen Franken Laut der Edelwerk-Website beläuft sich das Kostenvolumen des Projekts am See auf mehr als 15 Millionen Franken. Geplant sei ein «exklusiver High-End-Ausbau». Für die Gestaltung des grossen Gartens ist das in Rapperswil-Jona domizilierte Unternehmen von Stargärtner Enzo Enea zuständig, zu dessen Kundenkreis auch die ebenfalls in Küsnacht wohnende Tina Turner zählt. Monica Burkard, die Eigentümerin des Grundstücks mit einem 80 Meter langen Seeanstoss, kann sich das locker leisten. Sie und ihre vier Geschwister verkauften im Mai 2018 ihren ererbten Aktienanteil am börsenkotierten Baustoffkonzern Sika nach einem jahrelangen Streit mit dessen Management für 3,2 Milliarden Franken. Einen grossen Anteil ihres Erlöses investiert Burkard nun in das von ihr im Juni 2019 gekaufte Anwesen. Bezahlt haben dürfte sie dafür mehr als 60 Millionen Franken, eine gemäss Immobilienexpertinnen sehr konservative Schätzung. Monica Burkard wollte sich dazu gegenüber der «Handelszeitung» nicht äussern. Villa mit aufwendigen Säulen mit korinthischen Kapitellen Auf dem Grundstück befindet sich neben dem 1911 erbauten Bootshaus auch das sogenannte Pächterhaus. An dieses liess der einstige Besitzer, August Meili, 1920 eine Villa im Stil eines neoklassizistischen Landhauses anbauen. Entworfen hatte es der Küsnachter Karl Knell, ein Gründungsmitglied des Bundes Schweizer Architektinnen und Architekten. Die Villa ist gemäss Dokumenten der kantonalen Denkmalpflege ein «sehr gut erhaltener Zeuge der historisierenden Architektur des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts». Der herrschaftliche Anspruch des Gebäudes werde unter anderem durch die repräsentative Gestaltung der Seefassade mit zwei aufwendigen Säulen mit korinthischen Kapitellen unterstrichen. Von besonderer Bedeutung seien auch die «reichen Interieurs» wie die gut erhaltenen originalen Parkettböden und die Stuckaturen an den Wänden und Decken, «die in ihrer Art und in der Auswahl der Motive «pompejanisch» wirken». Ein echtes Bijou ist auch das Bootshaus. Sein getäferter Aufenthaltsraum ist mit einem Marmorcheminée ausgestattet. Grundstück im Besitz von Nissan und Louise Khakshouri Der bekannteste Besitzer der Villa war E. Hans Mahler-Guhl, der das Grundstück 1931 erworben hatte. Dessen Vater hatte 1917 zusammen mit dessen späterem Schwiegervater, dem Bankier Oskar Guhl, und den Seifenfabrikanten Hans und Heinrich Steinfels die Aktienmehrheit der «Magazine zum Globus» übernommen. E. Hans Mahler leitete die Warenhäuser bis zu seinem Tod im Jahre 1963. Wohl in den späten 1970er Jahren kam das exklusive Grundstück in den Besitz von Nissan und Louise Khakshouri. Die gebürtigen Iraner verlegten damals das mit weiteren Familienangehörigen betriebene Handelsgeschäft mit getrockneten Früchten und Teppichen in die Schweiz. Sie hatten die Villa laut der kantonalen Denkmalpflege «sehr sorgfältig» renoviert. Ihre letzten Jahre verbrachten die Khakshouris in Israel. Ihren einstigen Wohnsitz hat ihr Sohn Mischa vor gut drei Jahren verkauft. Er war für die «Handelszeitung» nicht zu sprechen. Das Seegrundstück ist nicht die einzige Baustelle von Monica Burkard in Küsnacht. Die Sika-Erbin hat zwei Ladengeschäfte an der dortigen Bahnhofstrasse übernommen. Nach deren Umbau will sie ab nächstem Frühjahr darin einen Beautysalon, ein Take-away-Geschäft und ein kleines Café mit Selbstbedienung betreiben. Beautybehandlungen bietet sie schon heute an: seit 2007 in ihrem Fitnesscenter «World of Bonnie» samt Bistro auf der anderen Seite der Bahnlinie. Beizerin ist Monica Burkard bereits seit den 1990er Jahren: Sie führt das Bonnie-Prince-Pub im Niederdorf.

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