Die Schweiz ist im Fussballfieber! Die Frauen-Fussball-Europameisterschaft bricht einen Besucherrekord nach dem anderen. Ab dem Mittwoch, 16. Juli, geht es mit den Viertelfinalspielen weiter. Die Schweiz spielt am Freitag gegen Spanien.

Die begeisterten Fans kurbeln die hiesige Wirtschaft an. «Die Atmosphäre in den Fanzonen und um die Stadien herum ist unglaublich. Diese Riesenstimmung zeigt sich auch bei den Umsätzen», sagt Santosh Ritter (46), Chef von Visa Schweiz, im Gespräch mit Blick. Die Schweizerinnen und Schweizer konsumieren mehr als üblich: Die Ausgaben sind im Vergleich zum Vorjahr um einen Fünftel gestiegen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

«Die Stimmung war einfach grossartig»

Aber auch ausländische Gäste strömen in die Schweiz. Vor allem die kleineren Austragungsorte haben davon profitiert: In Sitten VS sind die Ausgaben internationaler Gäste um ganze 62 Prozent gestiegen! Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Sponsor Visa. Die Stadt im Wallis profitierte vor allem von vielen Tagesbesuchern. Zudem war das belgische Nationalteam dort untergebracht.

Auch in Thun BE stieg die Nachfrage um rund einen Drittel. «Die Stimmung in Thun und am ganzen Thunersee in den zehn Tagen, während den drei Spielen in Thun, war einfach grossartig», sagt Norbert Schmid, Geschäftsführer von Thun-Thunersee Tourismus.

Mit der Auslastung sei die Stadt sehr zufrieden. Kurz vor Anpfiff zur Euro lag diese bei 86 Prozent Auslastung. «Wir wissen jedoch, dass zahlreiche Gäste aus den teilnehmenden Nationen noch kurzfristig gebucht haben», so Schmid weiter. Neben Hotels gaben die Fans ihr Geld vor allem in Restaurants und für Shopping aus – und natürlich in der Fanzone.

Gemäss Schweiz Tourismus ist die Fussball-EM aus touristischer Sicht bisher ein Erfolg. «Viele jüngere Gäste und Familien sind an dieser Fussball-EM zu sehen. Sie entdecken die Vielfalt der Schweiz, und dass die Natur auch in den Städten allgegenwärtig ist», so eine Sprecherin auf Anfrage.

Franzosen geben am meisten Geld aus

Aber auch grössere Städte wie Bern (+17 Prozent), Zürich (+11 Prozent) oder Luzern (+10 Prozent) profitierten. Für die Auswertung hat Visa die Transaktionen der ersten Turnierwoche untersucht. Auch die Hotels waren gemäss Schweiz Tourismus in Zürich und St. Gallen während der Gruppenphase sehr gut ausgelastet.

«Die Gäste, die für die Euro in die Schweiz kommen, sind besonders ausgabefreudig. Das merkt man vor allem in der Gastronomie», so Ritter weiter. Aber auch der Detailhandel profitiert.

Die meisten Besucher aus dem Ausland strömten dabei aus Deutschland, Polen oder den Niederlanden in die Schweiz. Doch das meiste Geld spülen gemäss Visa die Franzosen in Schweizer Kassen. Aber auch die Deutschen und Briten konsumieren munter. Alle diese Länderteams haben es wie die Schweizerinnen ins Viertelfinal geschafft. «Bleiben die Stadien so voll, könnte es auch mit den Umsätzen auf diesem Niveau weitergehen», vermutet Ritter weiter. «Je länger die Schweiz dabeibleibt – desto länger hält auch die Euphorie an.»

Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick unter dem Titel «Thun und Sitten profitieren besonders von der Frauen-Fussball-EM».