WM-Zeitnehmer Hublot lanciert Regenbogen-Uhr

Der Regenbogen ist mittlerweile ein politisches Statement. Das wurde nirgends deutlicher als an der aktuell laufenden Fussball-Weltmeisterschaft in Katar mit der Debatte um die «One Love»-Binde, die besonders die westliche Medienlandschaft für Tage beschäftigte. Zudem wurde einigen Fans, die ein Regenbogen-Utensil trugen, der Eintritt ins Stadion verwehrt. Nun bezieht Hublot subtil Stellung. Denn ausgerechnet der Fifa-Partner, der zum vierten Mal offizieller Zeitnehmer der WM ist, hat eine Regenbogen-Uhr vorgestellt. Die Schweizer Luxusuhrenmanufaktur enthüllte den neuen Zeitmesser, eine überarbeitete Version ihrer MP-09 Tourbillon, letzte Woche an der Art Basel in Miami. Englischer Captain trug Regenbogen-Luxusuhr an WM Harry Kane ist einer von sieben Captains, die bei der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar ursprünglich mit der «One Love»-Armbinde auflaufen wollten. Daraus wurde aber nichts, weil die europäischen Verbände auf Druck der Fifa einen Rückzieher machten. Nach dem Auftaktmatch der Engländer gegen Iran tauchten im Internet dann Fotos auf, die Kane mit einer Rolex in Regenbogenfarben an seinem Handgelenk zeigten. Es soll sich dabei um eine «Daytona Rainbow» in 18-karätigem Roségold gehandelt haben. Insgesamt 47 Regenbogensaphire und 56 Diamanten verzieren die Luxusuhr. Ihr Wert: rund 600’000 Franken. Die «MP-09 Tourbillon Bi-Axis 5-Day Power Reserve», wie die Hublot-Kreation mit vollem Namen heisst, ist etwas für Sammlerinnen und Sammler mit grossem Portemonnaie. Sie ist auf acht Stück limitiert und kostet 220’000 Euro. Das regenbogenfarbene Gehäuse, mit einem mehrfarbigen Alligatorlederarmband versehen, misst 49 mm im Durchmesser. Geflochtener Aufbau des Gehäuses Die Ausgangsidee für die bunte Uhr: Der Rainbow-Effekt traditioneller Edelsteine sollte nachempfunden werden – allerdings ohne Edelsteine, sondern bloss mit Carbon und Verbundwerkstoffen. Es ist nicht das erste Mal, dass Hublot kohlenstoffbasierte Materialien in einer Reihe von Farben verwendet. Aber für die Regenbogen-Tourbillon-Uhr entwickelte die Manufaktur in Nyon VD verschiedene neue Herstellungstechniken. «Hierfür musste alles neu erfunden werden: Konzept, Methode, Werkzeuge, Werkstoffe und die entsprechenden Farbpaletten», heisst es vonseiten des Unternehmens. Der abgestufte Regenbogeneffekt auf dem Gehäuse ist in Tat und Wahrheit eine optische Täuschung. In ein Gitter aus schmalen Carbonstiften sind senkrechte Stifte aus farbigem Verbundwerkstoff eingelassen, die etwas herausragen. Dieser Höhenunterschied wird dann durch eine dritte Reihe aus Carbon ausgeglichen, sodass eine ebene Oberfläche entsteht. Carbon und Verbundwerkstoff werden also in der Masse und in drei Dimensionen – Länge, Breite, Höhe – verflochten. Dazu sagt Hublot-CEO Ricardo Guadalupe: «3D-Carbon mit Rainbow-Effekt hatte bisher noch niemand bewerkstelligt – schon allein deswegen, weil niemand auf die Idee gekommen war. Genau das ist es, was Hublot einzigartig macht: Wir erkunden unbekanntes Terrain in der Haute Horlogerie.» Die neue Tourbillon-Uhr sei nicht einfach ein weiteres «Manufacture Piece», sondern die Verkörperung dessen, wofür Hublot stehe: «Be First, Different And Unique.» Es bleibt abzuwarten, was Fifa-Boss Gianni Infantino und Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani davon halten.