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Agnès Petit CEO und Gründer der MOBBOT SA.
Quelle: Pierre-Yves Massot / 13 Photo

PersonAgnès Petit Markowski

Werbetexte im Digitalzeitalter können retro wirken: «Drucken Sie die Zukunft mit uns, wir sind Mobbot», so wirbt Agnès Petit Markowski (41) auf YouTube für ihre Firma Mobbot, die sie 2018 gegründet hat. Sie entwickelte einen 3-D-Drucker für die Bauindustrie. Damit kann ein Betonelement mit einem Gewicht von einer Tonne in weniger als zehn Minuten ausgedruckt werden.

Ihr Betondrucker sei dreimal so schnell wie Konkurrenzdrucker, so Petit Markowski, die 1978 in Polen geboren wurde. Vor der Gründung von Mobbot arbeitete sie zwölf Jahre in der Baubranche, unter anderem einige Jahre beim Betonkonzern Holcim – heute LafargeHolcim. Nicht nur ihr Praxisrucksack ist gut gefüllt, sondern auch ihr Ausbildungshintergrund ist beeindruckend. Sie machte an der Universität Lausanne einen Abschluss in Bergbau und Mineralogie, dann doktorierte sie an der ETH in Cosmochemistry zum Thema «Origin and evolution of planets and solar system».

Im Verhältnis zu ihren Studien erscheint der Betondrucker fast schon bieder. Aber er ist gegenüber konventionellen Methoden ein grosser Fortschritt. Im Vergleich können mit Mobbot heute im Bau 40 bis 80 Prozent der Kosten eingespart werden, und die Lieferzeit der massgeschneiderten Elemente wird von fünf auf einen Tag reduziert.

Die Lieferzeit wird künftig sogar fast auf null fallen bzw. «just in time» sein. Denn Mobbot arbeitet an einem mobilen Roboter, der die Betonelemente direkt auf der Baustelle ausdrucken wird. Die Entwicklung dieses Roboters ist teuer, und deshalb braucht die Firma mit Hauptsitz in Fribourg eine Finanzierung von 2,5 Millionen Franken – die Hälfte davon sei schon gesichert, so Petit Markowski. Das Geld von Investoren und Kunden sprudelt auch, weil die Firma immer wieder Auszeichnungen einheimst. Im Juli erhielt sie den Westschweizer Innovationspreis, mit dem eine Finanzierung von 100 000 Franken verbunden ist.

Die Firmengründerin besitzt nicht nur das technische Wissen, um Mobbot voranzubringen, sondern hat sich auch das Wirtschaftswissen dafür angeeignet. 2013 schloss sie die Ausbildung in Marketingmanagement an der HEC Lausanne ab. Daneben besuchte sie Strategiekurse am Massachusetts Institute of Technology und am IMD in Lausanne.

Trotzdem haben an Mobbot nicht nur jene Freude, die rein wirtschaftlich denken, sondern auch die Ästheten. Dass mit dem mobilen Roboter einzigartige Betonstrukturen in grosser Zahl ausgedruckt werden können, eröffnet im Bereich Architektur ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten.

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