Amit Joshi

Amit Joshi (45) gehört zu den renommiertesten Spezialisten bei der Lausanner Kaderschmiede IMD. Der gebürtige Inder doziert dort als Professor für KI und Digital Analytics. Seit dem Ausbruch der Corona-Krise habe sich die Notwendigkeit seiner Arbeit nochmals erhöht, befindet Joshi. «Keine künstliche Intelligenz hat Covid 19 und die drastischen Folgen vorhergesagt», betont er. Das sporne ihn in seiner täglichen Arbeit noch mehr an. Dabei versteht sich Joshi als Bindeglied zwischen zwei Welten: «Wissenschaftler gehen Themen wie künstliche Intelligenz und Big Data meist mit sehr technischer Sichtweise an. Manager andererseits sehen AI und Data oft nur aus taktischer und damit kurzfristiger Sicht.» Er hingegen versuche diese Themen strategisch und gesamtheitlich zu analysieren.

Zurzeit arbeitet er an zwei Studien mit Fragestellungen, die für Unternehmen von grosser Relevanz sind: Was sind die Triebkräfte für die Einführung der KI in Unternehmen? Und warum ist Big Data in den meisten Unternehmen eher eine Belastung als ein Pluspunkt? Joshi sagt: «Erst am Ende dieses Analyseprozesses können Daten wirklich in Gewinn umgewandelt werden.» Viele Unternehmen liessen sich zu wenig Zeit und verstünden KI noch immer als schnellen Heilsbringer, kritisiert er.