PersonMartin Blatter, Silvan Engeler, Manuel Kaspar

Im Dezember können sie das Zehn-Jahr-Jubiläum feiern, die Jungunternehmer Manuel Kasper, Silvan Engeler und Martin Blatter: Am 12. Dezember 2012 stellten die drei die erste Version ihrer Messenger-App Threema in den App Store von Apple. Sie wird heute von elf Millionen Menschen rund um die Welt genutzt. Ein Klacks gegenüber WhatsApp mit ihren über zwei Milliarden Usern, klar. Aber Threema hat ihre Nische gefunden: Datenschutz und Privatsphäre der Benutzer stehen an oberster Stelle. Die App kann komplett anonym genutzt werden – nicht einmal die Handynummer oder die E-Mail-Adresse muss man bei der Registrierung angeben. Die Firma betreibt eigene Server und lagert keine Daten in die Cloud zu Amazon, Google oder Microsoft aus. Die Nachrichten sind verschlüsselt, auch Threema kann sie nicht lesen (und demzufolge auch nicht für Werbezwecke ausschlachten), und nach erfolgreicher Übermittlung werden sie von den Servern gelöscht. Auch deshalb setzen – neben Firmen wie Julius Bär, OC Oerlikon oder die Partners Group – auch die Schweizer Armee und die Polizei auf die Software made in Pfäffikon SZ. «Wir sind ein Gegenentwurf zum Silicon-Valley-Modell», sagt CEO Martin Blatter. Will heissen: Die Firma tritt bewusst bodenständig-bieder auf.

Programmiert hatte die App ursprünglich Manuel Kasper an seinem Küchentisch. Über einen gemeinsamen Bekannten lernte er Silvan Engeler und Martin Blatter kennen, gemeinsam gründeten sie die Firma. Threema war von Anfang an profitabel und hatte den Luxus, dass man keine Investoren brauchte; stattdessen konnte man aus eigener Kraft zwar langsam, aber stetig wachsen. Im Herbst 2020 übernahm die Zürcher Beteiligungsgesellschaft Afinum die Mehrheit an Threema. Doch mit immer noch über 40 Prozent der Stimmen haben die Gründer eine Sperrminorität.

Stand: (November 2022)