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Olga Sorkine-Hornung
Quelle: Keystone

PersonOlga Sorkine-Hornung

Am ETH-Lab von Olga Sorkine-Hornung werden geometrische Formen modelliert, die in der realen Welt definierte Bedingungen erfüllen müssen. Zum Beispiel in der Architektur, der Prothetik oder der Mode. Die 37-jährige Israelin mit russischen Wurzeln machte schon mit 19 Jahren in Tel Aviv den Bachelor in Mathematik und Informatik. Nach Stationen in Berlin und New York kam sie 2011 nach Zürich. Mit ihrem Mann, der bei Facebooks Robotics-Projekt Oculus tätig ist und zuvor bei Disney Research arbeitete, hat sie seit kurzem Zwillinge.
Die ETH-Professur ist ihr Traumjob, regelmässig lehnt sie Angebote von ETH Interactive Geometry Lab, Zürichternehmen und anderen Hochschulen ab: Die ETH sei in ihrem Gebiet das Mass aller Dinge, schwärmt sie. Ihre Errungenschaften kann man nicht greifen. Die Informatikerin schafft Algorithmen, die helfen, computerdesignte Dinge an physische Grenzen zu führen. Unter anderem hat sie an neuen Turnschuhen für Nike und Hörgeräten für Phonak mitgetüftelt. Ihre Methoden tauchen in Software auf, die Kleider passgenau macht oder animierten Figuren in Filmen und Games eine realistische Oberfläche verpasst. So stehen zum Beispiel hinter der fotorealistischen Haut eines Pixar-Figürchens hochkomplexe Berechnungen, die oft aus Sorkines Werkstatt stammen. Informatik macht Arbeit effizienter und erlaubt es, massgeschneiderte Massenware herzustellen. Der nächste Schub der digitalen Revolution führt dazu, dass Roboter Menschen auf Baustellen und in Fabriken ersetzen. Sorkines Algorithmen werden die Arbeit von Architekten und Designern erleichtern und darüber hinaus die Roboter gestalten und steuern, die das Werk bauen.
Daneben träumt Sorkine-Hornung vom Werkzeug, das es allen ermöglicht, 3-D-Modellierungen zu machen. «Zweidimensional kann jeder zeichnen, bei 3-D stossen wir an Grenzen», sagt sie. Der Weg zu einem solchen Tool sei gar nicht mehr so weit. Es wäre der nächste Schritt in der Entwicklung der Virtual-Reality-Brille: Mit einer Art Stift könnte man dann Dinge in die Luft zeichnen, die später ein 3-D-Drucker in die physische Welt überträgt. Eine Welt aus massgeschneiderten Produkten, die jeder aus seinem Kopf heraus selber gestalten kann: So sieht ETH-Professorin Olga Sorkine-Hornung die Zukunft.

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