Sarah Kenderdine

Sarah Kenderdine gehört zu den spannendsten Persönlichkeiten in der Schweizer Hochschullandschaft. Sie ist Professorin für Experimental Museology an der EPFL in Lausanne. Dazu ist sie auch die Direktorin der EPFL Pavillons, einer Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Diese Schnittstelle ist der rote Faden in der Arbeit von Kenderdine. So kuratiert die gebürtige Australierin weltweit Ausstellungen und forscht in Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen. Dabei hat sie schon chinesische Höhlenmalereien zum Leben erweckt oder ein gigantisches Musikarchiv mittels des Montreux Jazz Festival unter die Leute gebracht. Kenderdine möchte mit ihren interaktiven Installationen solche Kulturstätten vor der Bedrohung durch den Massentourismus schützen. Mit diesen «lebenden Archiven» will sie das Erlebnis im Museum mit der Vermischung des realen und des digitalen Objekts bereichern. Die jüngste von ihr kuratierte Ausstellung in den EPFL Pavillons beschäftigt sich mit dem Thema «Deep Fakes». Dabei wird Realität und Fiktion ebenfalls vermischt und für politische Zwecke oder wirtschaftliche Anliegen instrumentalisiert.