Die Business-Idee

Den Beauty-Markt mit einer neuen Kette für schöne Augenbrauen aufmischen will das Jungunternehmen Brows & Brows aus Zürich. «Augenbrauen sind der Rahmen des Gesichts und haben deshalb besondere Aufmerksamkeit verdient», sagt Gründerin Alexandra Lüönd, «oder würden Sie einen Picasso in einen Ikea-Rahmen stecken?» Geplant ist, das Microblading-Angebot in der Schweiz zu professionalisieren. Bei dieser Behandlung werden Augenbrauen, ähnlich wie beim Permanent-Make-up, mithilfe von Farbe und eines winzigen Messers Haar für Haar in die Haut geritzt. «Die Brauen halten ein bis anderthalb Jahre und sehen überraschend echt aus», ist die Gründerin sicher.

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Die Gründer

Lüönd hat 2017 bereits die Beauty2Go Klinik GmbH gegründet und schweizweit Schönheitskliniken aufgebaut. Von der Nasen- oder Kinnkorrektur bis hin zu Falten- und Augenringbehandlungen bietet sie mittlerweile minimalinvasive medizinische Gesichtsbehandlungen an sechs Standorten in der Deutsch- und Westschweiz an. «2022 haben wir es geschafft, Marktführer zu werden», so Alexandra Lüönd. Landesweit beschäftigt sie rund ein Dutzend Ärzte und Ärztinnen in Vollzeit und gilt als grösste Abnehmerin für Hyaluron und Botox. Gemeinsam mit ihrem Bruder Patrick Lüönd leitet sie nicht nur das Unternehmen, sondern hat 2021 auch die Lüönd AG, als Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft, gegründet. Seit Juli verfolgen sie nun den Aufbau der Brows & Brows GmbH.

«Im Microblading gibt es viele unprofessionelle Anbieter, die nicht so viel Wert auf Hygiene und medizinische Standards setzen», sagt Alexandra Lüönd, «das haben wir erkannt und wollen damit unser Angebot diversifizieren und Synergien nutzen.» Schliesslich hätten sie Hygienekonzepte, Kundinnenbetreuung, interne Abläufe sowie medizinisches Wissen und Netzwerk bereits für die Kliniken ausgebaut und optimiert. «Jetzt können wir das komplette Know-how in unser zweites, ergänzendes Startup fliessen lassen.»

Der Markt

Schönheitsbehandlungen werden immer beliebter, vor allem bei der jüngeren Generation, die Instagram- und Tiktok-Influenzern und -Influenzerinnen nacheifert: Die Gesellschaft Swiss Plastic Surgery schätzt, dass schweizweit jährlich rund 90’000 Schönheitsoperationen durchgeführt werden. Während bei den operativen Eingriffen Brustvergrösserung, Fettabsaugung und Augenlidkorrekturen das Ranking anführen, gehören Botox- und Hyaluronbehandlungen sowie die nicht chirurgische Fettreduktion zu den häufigsten minimalinvasiven Behandlungen. Laut Statista-Prognosen verzeichnet das Segment Beauty and Personal Care ein jährliches Umsatzwachstum von 1,4 Prozent und gehört damit zu den am schnellsten wachsenden Konsumgütermärkten. 2023 wird in der Schweiz ein Gesamtumsatz von 2,49 Milliarden Euro erwartet.

 

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

Aufgebaut haben die Lüönds ihr erstes Startup ohne Fremdfinanzierung. Ab 500 Franken kostet eine Microblading-Behandlung samt Nachsorge gegen potenzielle Entzündungen. Weil Beauty-Behandlungen einen stolzen Preis haben können, setzt Alexandra Lüönd auf die Möglichkeit der Teilzahlungen: «Mit Monatsraten von 25 bis 50 Franken kann sich jede und jeder unser Angebot leisten», sagt sie, «das Konzept hat bei Beauty2Go gut funktioniert und soll auch bei Brows & Brows zum Einsatz kommen.»

Die Chance

Ein erstes Brows-Atelier haben die Gründer in der Stadthausstrasse in Winterthur eröffnet. In den nächsten Jahren wollen sie an den Erfolg ihrer Klinikkette anknüpfen und mittelfristig auch mit Brows & Brows in fünf oder sechs Städten präsent sein.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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