Die Business-Idee 

Pommes Frites, Hamburger, Hotdogs – das alles sind Klassiker, die ohne Ketchup kaum denkbar sind. Fast- und Fingerfood und die süss-saure rote Sauce gehören einfach zusammen. Ein Blick in die Statistik von Statista zeigt: Rund drei Kilogramm davon verzehrt jede Schweizerin und jeder Schweizer pro Jahr – und das trotz steigender Tendenz zu gesunder Ernährung. Das Problem: Fast ein Viertel von herkömmlichem Ketchup besteht aus Zucker. Das will Gründerin Connie Kelly mit ihrem Startup Connie’s Kitchen ändern: «Ich wollte Mamas, Papas und ihren Kindern eine gesunde, lokal produzierte Alternative bieten», sagt sie. Mittlerweile hat das Jungunternehmen nicht mehr nur Tomatenketchup, sondern auch Jalapeño-Ketchup und pflanzliche Mayonnaisen in verschiedenen Geschmacksrichtungen im Sortiment. Die Süsse erhalten Connies Saucen durch ganzes Obst und Gemüse, wie Äpfel, Datteln oder Kürbisse.

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Die Gründer

Connie Kelly ist gebürtige Österreicherin, Ernährungswissenschaftlerin und Köchin mit rund zehn Jahren Erfahrung in der Lebensmittelindustrie. In ihrer heimischen Küche, also in Connie’s Kitchen, begann sie an Ketchup-Alternativen zu tüfteln: «Die Verwendung ganzer Fürchte und Gemüse, kein Zucker, keine Zusatzstoffe wie Aromen, Konservierungs- oder Verdickungsmittel und ausschliesslich natürliche Bio-Zutaten – das war mein Ziel», sagt sie. Rund ein Jahr lang probiert sie rund hundert Rezepte durch, lässt ihre beiden Söhne und deren Freunde am Mittagstisch probieren. «Als schliesslich neun von zehn Kindern gesagt haben, dass das Ketchup lecker schmeckt, war ich zufrieden», lacht die Gründerin. Gemeinsam mit Gregory Beardwell, der 17 Jahre Erfahrung im Aufbau von Lebensmittelmarken mitbringt, gründet sie im Februar 2018 eine GmbH in Hagendorn ZG. Unterstützt werden die beiden tatkräftig von ihren Partnern John und Suze.

Der Markt 

Rund 650 Millionen Flaschen Ketchup verkauft alleine Marktführer und Urrezeptur-Erfinder (1876) Heinz weltweit pro Jahr. Weitere Grosskonzerne sowie günstige Eigenmarken sind die Hauptkonkurrenten, mit welchen es Connie’s Kitchen in den Supermarktregalen aufnehmen muss. Hinzu kommen immer mehr Low-Sugar- und Bio-Varianten. Ebenfalls in der Schweiz produziert etwa die 2016 gegründete Paul-Ketchup-Manufaktur aus dem Thurgau ausgefallene Gourmet-Varianten wie Apple-Ginger-Ketchup in Gläsern. Connie’s Kitchen setzt stattdessen auf eine Marke, die innen mit gesunden, vollwertigen Zutaten überzeugt, aber von aussen in roten Flaschen klar als Ketchup erkennbar ist.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital 

Das Startkapital kam von den beiden Gründerfamilien. «Wir haben ganz klein angefangen, haben alle vier zunächst Bioläden rund um Zug und Zürich abgeklappert und unsere Produkte vorgestellt», sagt Connie Kelly. «Dadurch kennen wir unsere Kunden sehr gut, hatten aber noch keine riesigen Wachstumsmöglichkeiten.» Die kamen aber, als sie Coop als Partner und Abnehmer gewonnen haben: In rund 850 Coop-Filialen kann man Connie’s Saucen jetzt ebenso erwerben wie online und in Bio-Läden schweizweit. Zudem setzen bereits einige Gastronomen auf die Zuger Saucen. «Im nächsten Jahr planen wir die Expansion nach Österreich», sagt die Gründerin. «Das stellt uns erstmals vor die Frage, ob wir uns für potenzielle Investoren öffnen sollen, um kräftig in Marketing und Sales investieren zu können.»

Die Chance

Mit der Schweiz und Österreich soll noch lange nicht Schluss sein: «Unser Ziel ist es, dass unsere Produkte so bald wie möglich in ganz Europa auf dem Esstisch bei Familien stehen», so Connie Kelly. «Konsumentinnen und Konsumenten legen immer mehr Wert auf eine bewusst gesunde Ernährung und die Branche fragt aktuell genau danach.»

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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