Die Business-Idee

Lampen, Wände oder Deckenpaneele, die wie kultige Designobjekte aussehen, das entwickelt das Luzerner Startup Impact Acoustic. Wie der Name bereits verrät, sind die Produkte aber nicht nur schön anzusehen, sondern auch funktional: «Wir stellen Design-Akustik-Absorber her, die das Raumecho reduzieren», sagt Sven Erni, Mitgründer und CEO. In Zeiten von Grossraumbüros mit offenem Charakter, werden solche Angebote immer wichtiger. Alle Produkte des Startups werden aus rezyklierten Materialien, etwa aus PET-Flaschen oder Abfall-Produkten aus der Baumwoll- oder Metallherstellung, gefertigt. «Und am Ende des Lebenszyklus nehmen wir die Produkte zurück und stellen neue her», beschriebt Erni das Kreislaufkonzept.

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Die Gründer

Gegründet hat Sven Erni das Startup 2019 gemeinsam mit Verwaltungsratspräsident Hans Oury, Verwaltungsrat Marc Erni sowie Head of Design Jeffrey Ibañez. Der gebürtige Philippiner und Sven Erni haben sich in Ernis beruflicher Zeit in Asien kennengelernt. Beide haben im Bereich Innenarchitektur gearbeitet und kamen auf neue Ideen. «Dass die Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielen muss, war uns schnell klar – auch weil das Thema in der Baubranche immer wichtiger wird», sagt Geschäftsführer Sven Erni. «Jeffrey ist unser kreativer Kopf, ich prüfe seine Ideen dann auf Markttauglichkeit.»

Der Markt

Raumakustik wird auf traditionelle Weise mit versteckten Absorbern, etwa mit Isolationsdecken aus Metall oder Holz gelöst. «Diese Lösungen machen sicher 30 bis 40 Prozent des Marktes aus und werden von grossen Playern dominiert», sagt Erni, «im Design-Akustik-Bereich sind wir aber vorne mit dabei und gehören zu den Top drei.» Zu den Kunden von Impact Acoustic gehören bereits Weltkonzerne wie Amazon, Google und Adobe: «Amazon beliefern wir exklusiv in allen Büros in Europa, im mittleren Osten, Indien und Afrika», sagt der CEO, «speziell die grossen multinationalen Unternehmen haben erkannt, wie wichtig nachhaltige Lösungen in diesem Bereich geworden sind.»

Den grössten Einfluss darauf, ob die Schweizer Akustikprodukte in Gebäuden und Räumen zum Einsatz kommen, nehmen laut Sven Erni Architektinnen und Architekten. Mithilfe von Lärmbelästigungsanalysen werden in der akustischen Beratung konkrete Massnahmen empfohlen, wobei das Wohlbefinden im Raum eine zentrale Rolle spielt. Gemeinsam mit den Architektinnen und Architekten werden dann individuelle Lösungen, die zum Bau- oder Einrichtungsprojekt passen, entwickelt. «Unser Absorptionsmaterial können wir mit computergestütztem Design komplett flexibel in unendlich vielen Formen gestalten, 32 Farben umfasst unser Spektrum», führt Erni aus.

Das Kapital

«Wir sind Cashflow-positiv seit dem ersten Monat», sagt der Geschäftsführer, «schon nach acht Monaten haben wir das erste Darlehen von der UBS bekommen.» Aktuell laufen Gespräche mit potenziellen Investoren: «Jeff und ich würden einen Teil der Firma gern ins Trockene bringen, um anschliessend weitere Impact-Projekte anzugehen», sagt Erni. Auch ein Komplettverkauf sei nicht ausgeschlossen. «Die Weltmeere sind das grösste Problem: Wenn das Plankton durch Übersäuerung nicht absterben würde, könnte es CO2 abbauen», sagt er, «deshalb werden wir sicher irgendwann ein Projekt starten, das sich den Ozeanen widmet.»

Die Chance

Bereits nach vier Jahren beschäftigt Impact Acoustic 102 Mitarbeitende auf drei Kontinenten. 2023 wurde das Jungunternehmen mit dem SEF.Growth High Potential Label für überdurchschnittliches Wachstumspotenzial ausgezeichnet. 

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Stefan Mair
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