Die Business-Idee

Ohne unsere digitale Identität sind wir teilweise überhaupt nicht mehr handlungsfähig. Ob es sich um die Kommunikation mit Institutionen oder um die Identifikation etwa bei Banktransaktionen handelt: Das Startup Vereign will diese Prozesse für den Nutzer deutlich sicherer machen. Den Kern des Angebots des Startups bildet eine digitale Identität, welche den Nutzer und die Nutzerin zum Souverän über die eigenen Daten und Interaktionen machen soll. Die Identität wird durch Dritte verifiziert, beispielsweise mittels bestehender E-ID oder von Banken durchgeführter KYC-Prozesse (Know Your Customer). Ein fälschungssicherer Audit-Trail gewährleistet, dass die Identität vor Missbrauch geschützt ist.

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Die Gründer

Das Kernteam besteht aus Georg Greve, Chairman und Produktentwicklungschef, Claus Bressmer, CEO, Felix Greve, Gonpo Tsering und Giles Vincent. Inzwischen beschäftigt das Jungunternehmen, das im Crypto Valley zu Hause ist, 18 Mitarbeitende. Die Corona-Krise habe das Crypto Valley entgegen anderer Meldungen übrigens nicht völlig ausgetrocknet, berichtet Chairman Greve.

Vielmehr sei das Angebot seiner Firma noch dringlicher geworden: «Die aktuelle Krise hat deutlich gemacht, wie zerbrechlich Vertrauen und Authentizität in unserer digitalen Welt sind. Während viele Menschen gezwungenermassen von zu Hause oder anderen dezentralen Standorten aus arbeiten, zielt eine Welle von Deep Fakes, Phishing- und Betrugsversuchen darauf ab, das schwächste Glied der Sicherheitskette auszunutzen.» Identität sei der Eckpfeiler jeder Transaktion. Und die Lösung von Vereign sei die Authentizität des Datenaustauschs, da damit sowohl die eigene Identität als auch die Daten vom jeweiligen Nutzer kontrolliert werden könnten.

Der Markt

Besonders im Fokus stehen für Vereign Finanzdienstleister, die ein enormes Interesse daran haben, dass ihre Kommunikation mit Kunden und Kundinnen absolut sicher und nachvollziehbar funktioniert. Die Anwendung ist aber auch für alle anderen Dienstleister mit vielen digitalen Kundeninteraktionen attraktiv. Das 2017 gegründete Startup, dessen Firmenname sich aus den Begriffen Verified und Sovereign zusammensetzt, begründet seinen Ansatz mit einer Selbstermächtigung, die die Menschen in ihrem Verhältnis zu Firmen und Organisationen anstreben müssten. Dass wenige amerikanische Player alle digitalen Identitäten verwalten, erachtet Vereign als kritisch.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.

Das Kapital

Vor wenigen Wochen hat Vereign eine Finanzierungsrunde in der Höhe von 2,5 Millionen Franken abgeschlossen. Das Geld soll verwendet werden, um das Firmennetzwerk zu erweitern und weitere Kunden zu gewinnen. Die Führung der Investitionsrunde liegt bei Aquila Direkt. Deren Gesellschafter Philipp Steinberger und Jan Lüchinger zu ihrem Engagement: «Wir schätzen uns glücklich, Vereign so früh entdeckt zu haben. Authentizität ist in den kommenden Jahrzehnten eine grosse Herausforderung – und Vereign hat ein Produkt, das der Konkurrenz um Jahre voraus ist. Wir freuen uns, es mit ihnen auf den Markt zu bringen.»

Die Chance

Vereign sieht sich als eine Firma, die stark vom Netzwerkgedanken geprägt ist. Entsprechend soll auch der Ausbau des Geschäfts erfolgen. Mit Partnern wie dem Softwareunternehmen Totemo, dem Inkubator CV VC, mit CV Labs, einem führenden Investitions- und Beratungsunternehmen im Crypto Valley, sowie mit Asternity, einer Blockchain-Firma, sollen weitere Schritte gemacht werden. Nicht zuletzt auch um das Krypto-Startup-System der Schweiz am Laufen zu halten.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Stefan Mair
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