Die Business-Idee

Softdrinks sind voller Zucker, haben dadurch viele Kalorien und sind zudem meistens in Plastik verpackt. Eine Schweizer Alternative fürs gute Gewissen hat das Startup Dropz aus Mägenwil AG in diesem Jahr auf den Markt gebracht: «Wir haben fruchtige Brause-Drops entwickelt, die Leitungswasser sanft, vitaminreich und zuckerfrei aromatisieren», sagt Mitgründer und Geschäftsführer Zafar Hasher. «Für jedes verkaufte Dropz-Produkt sammeln wir zudem eine Ocean-bound-Plastikflasche und stellen deren Recycling sicher.» Die Drinks sind also nicht nur gesünder als Limo, Cola und Co., sondern sollen auch der Umwelt Gutes tun. Durch die recycelte Verpackung und das leichte Gewicht will Dropz nicht nur Plastikabfall, sondern auch das Logistikvolumen und den CO2-Ausstoss in der Getränkebranche minimieren. Ganz nach dem Motto: «Drop in. Drink more. Feel good.»

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Die Gründer

Mindestens zwei Liter Wasser am Tag sollte ein erwachsener Mensch trinken. «In meinem früheren Job in der Finanzbranche habe ich das selbst fast nie geschafft», sagt Zafar Hasher, «obwohl ich weiss, dass ich leistungsfähiger bin, wenn ich genug trinke.» Also hat er sich an seine Kindheit erinnert: «Meine Mutter hat immer frische Fruchtschnitze und Kräuter ins Wasser getan, damit es besser schmeckt.» Zunächst bringt er täglich Zitronen, Ingwer oder Minze mit ins Büro und gibt sie in sein Wasserglas. Aber schon bald wird ihm das zu mühsam. «Ich habe begonnen, zu recherchieren, Konkurrenzprodukte auszuprobieren und war einfach nicht überzeugt», erinnert sich Hasher. Also entschliesst er: «Ich entwickle selbst ein Produkt!» Durch Zufall lernt er seine Co-Founderin Verena Fontana kennen, die wissenschaftliche Erfahrung in der Entwicklung funktionaler Lebensmittel mitbringt. Gemeinsam tüfteln sie nebenberuflich rund drei Jahre an Zusammensetzungen, gründen im Oktober 2020 die myDropz AG und gehen mit ihrem Online-Shop Anfang 2021 live.

Der Markt

Die Produktpalette wächst stetig und reicht von Apfel-Zitrone über Gurke-Minze oder Mango-Ananas bis hin zur Dopz-Edelstahl-Trinkflasche mit eingebautem Aufbewahrungsbehälter für die Brause-Drops. Ganz neu ist die Idee nicht. Das deutsche Startup Waterdrop bietet etwa Ähnliches an und hat nach einem Investment aus der deutschen Version der «Höhle der Löwen» (Vox) 2018 bereits eigene Verkaufsflächen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Grossbritannien, Tschechien und den USA – und ist zudem in mehr als 3000 Geschäften in der DACH-Region erhältlich. «Der Getränkemarkt ist riesig, das wissen wir», sagt Zafar Hasher, «aber wir sind überzeugt, dass jede nachhaltige und gesunde Alternative noch einen Platz auf dem Markt verdient hat.»

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

Das sehen auch Investoren so: Bis zum Markteintritt war das Startup eigenfinanziert. Mit dem Launch stiegen der Zürcher Roland Brack und Backbone Ventures als Investoren ein. Erst im Oktober konnte das Jungunternehmen eine weitere Finanzierungsrunde abschliessen. Lead-Investor ist der Hamburger Venture-Capital-Fonds Oyster Bay. Die Seed-Finanzierung beläuft sich laut Pressemitteilung auf insgesamt rund 2,5 Millionen Schweizer Franken. «Viele potenzielle Geldgeber zeigten Interesse an einem Investment», so Hasher. «Wir konnten uns gezielt für die Investoren entscheiden, die uns Branchen-Know-how bieten, um jetzt Vollgas zu geben.»

Die Chance

Neben dem Verkauf von Drops bietet das Jungunternehmen auch B2B-Pakete an, wie beispielsweise Angebote für Firmen, die ihre Mitarbeitenden mit gesunden Alternativen versorgen möchten, oder White-Label-Drops-Verpackungen, für das «Give-away, das nachhaltige Freude bereitet». Hasher sagt zuversichtlich: «Solange wir keine 100-Millionen-Umsätze machen, gibt es für mich keinen Exit.»

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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