Die Business-Idee

Ein schnelles Sandwich ist für viele gestresste Angestellte die Mittagsmahlzeit schlechthin. Nicht weil es besonders lecker, gesund oder nahrhaft wäre, sondern: Weil es eben schnell geht. Der Berner Koch Fabian Zbinden hat mit seinem Startup Feel Food jetzt vegane Bio-Instant-Menüs auf den Markt gebracht: «Sie sind mit etwas heissem Wasser in sechs Minuten zubereitet und enthalten nur gesunde Inhaltsstoffe», sagt er. «Alle Rohstoffe verwenden wir in Bio-Qualität, pflanzenbasiert, und trocknen sie schonend, sodass Mikronährstoffe erhalten bleiben.» Sein Ziel: «Bei uns kommt nichts rein, was nicht in eine moderne, vollwertige Mahlzeit hineingehört – auch kein ‹Bullshit› wie Konservierungsstoffe.»

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Die Gründer

Fabian Zbinden ist in der Schweiz kein Unbekannter: Er kochte in den letzten 15 Jahren nicht nur in der Spitzengastronomie – vom Victoria-Jungfrau Grand Hotel Interlaken bis Hollywood –, sondern macht in seinem Foodtruck bei «SRF bi de Lüt» auch die Schweiz unsicher.

2015 gründetet er in Bern die La Ribollita GmbH, verkaufte gesunde Eintöpfe von seinem Foodtruck aus und entwickelte erste vegane Fertigsuppen. Mit der Marke La Ribollita und dem Startup Instant Fresh kassierte er 2019 in der deutschen Ausgabe von «Die Höhle der Löwen» (Vox) 40'000 Euro von Investorin Dagmar Wöhrl – für 20 Prozent der Unternehmensanteile. Im Juni 2020 gründete er gemeinsam mit der Deutschen Co-Founderin Franziska Schaal die Plant Based Power GmbH in Köln. Unter der Marke Feel Food kreieren und vertreiben sie jetzt Mittags-Menus im Becher: etwa Pasta Bolo, Chili Sin Carne oder Red Lentil Dal. Zutaten wie Soja, glutenfreier Hafer, Erbsen- und Hanfproteine sorgen neben frischen Kräutern und Gewürzen für den geschmackvollen Eiweiß-Kick ohne tierische Inhaltsstoffe.

Der Markt

Die Nachfrage von biozertifizierten sowie rein pflanzlichen Lebensmitteln steigt seit Jahren stetig. Das Startup will mit seiner «Evolution of Instant» Fertiggerichte zeitgemäss neu denken und parallel den Schweizer und den deutschen Markt erobern. «Im ersten Jahr haben wir uns auf den Online-Handel fokussiert», sagt Fabian Zbinden, «jetzt starten wir Pilotversuche in ersten Läden und planen den grossen Rollout.» Langfristig streben die Gründer Partnerschaften mit grossen Ketten an hochfrequentierten Standorten an: «Unsere Produkte können etwa bei Starbucks wunderbar das Portfolio ergänzen – und alle hätten etwas davon», ist Zbinden überzeugt. Hotels und Cafés möchten die Gründer ebenfalls für eventuelle Absatzmärkte ins Auge fassen.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.

Das Kapital

Die Finanzierung sei wie bei jedem Startup immer ein Thema, hier steht das Jungunternehmen noch ganz am Anfang. «Wir haben bisher die Erfahrung gemacht, dass Investoren offen für zukunftsträchtige Food-Ideen sind», sagt der Koch. Bis Ende Januar lief eine Crowdfunding-Kampagne über Startnext. Die gesammelte Summe soll in die Produktion fliessen.

Die Chance

Mit Bio-Zertifizierung, rein pflanzlichen Rezepturen, umweltfreundlichen Pappbechern sowie kurzen Transportwegen durch lokale Biobauernhöfe und Produzenten in Deutschland will das Jungunternehmen neue Standards setzen – und sogar bis 2023 ein klimaneutrales Unternehmen sein. Weil immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten bewusst auf Nachhaltigkeit achten, stehen die Wachstumschancen für Zbinden und sein Team nicht schlecht. Ein klarer Aufruf innerhalb der Crowdfunding-Kampagne lautete: «Unterstütze uns dabei, Fast Food zu Good Food zu machen!»

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Stefan Mair
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