Die Business-Idee

Wie ein Walkie-Talkie erscheinen viele Babyphone, die der Markt zu bieten hat. Modernere Varianten ermöglichen neben der Ton- auch die Bildübertragung direkt aufs Smartphone der Eltern. Das Startup Dokoki aus Hindelbank BE hat Sandy entwickelt, ein Videobabyphone im Kuschelgewand, das nicht bereits nach den ersten zwei Jahren in der Mülltonne landet: «Wir verlängern die Lebensdauer des Babyphones mit einer kinderleicht bedienbaren Hörspielfunktion bis ins Vorschulalter», sagt Gründer und CEO Marc Zinner. «Zuerst Babyphone, dann Hörspielfreund – das ist unser USP.»

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Der Gründer

Marc Zinner kommt aus dem Maschinenbau und der Robotikentwicklung und hätte sich nie vorstellen können, irgendwann Babyprodukte zu entwickeln. Doch als sein Sohn im Alter von zwei Jahren an Krebs erkrankte, änderte sich für den Vater alles: «Ständige Sorgen und Unsicherheiten, wie es dem Kind nachts geht – das kennen viele Eltern», sagt er. Also kam er auf die Idee, «den weltweit ersten smarten Strampler» zu entwickeln, der mit speziellen Minielektroden Vitalfunktionen wie Herzfrequenz, Atem und Blutsauerstoffgehalt misst.  2018 gründete er die Dokoki AG. «Im Laufe der Entwicklung haben wir gemerkt, dass der Strampler Potenzial hat, aber noch länger braucht, bis er marktreif ist», sagt er. Also kamen sie auf die Idee, die Basisstation des Stramplers als eigenständiges Produkt weiterzuentwickeln – «und geboren war unser Babyphone Sandy», so der CEO.

Der Markt

Anbieter von Babyphonen samt Videofunktion gibt es viele, wie etwa Philips Avent, VAVA oder Angelcare. «Aber schaut man sich in Läden oder Online-Shops um, erkennt man schnell, dass in diesem Bereich in den letzten Jahren Innovationen gefehlt haben», ist Marc Zinner überzeugt. «Mit unserem Startup bringen wir frischen Wind mit neuen Ideen und Technologien in die Branche.» Dokoki bietet mit Sandy ein smartes, funkfreies Babyphone, das das Raumklima messen und Nachrichten wie Bewegtbilder per WLAN oder Kabel direkt auf das Smartphone der Eltern übertragen kann. Kombiniert mit einer kindgerechten Optik, einer hochauflösenden farbigen Nachtsichtkamera, einem Touchscreen, einem Nachtlicht und einer Hörspielfunktion bietet es einen echten Mehrwert: «Es ist nachhaltiger und langlebiger», sagt Zinner. «Sandy bietet nicht nur Eltern Sicherheit, sondern ist auch ein langjähriger Begleiter zum Liebhaben und Spasshaben für Kinder.»

 

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

13 Mitarbeitende entwickeln heute die Gründungsidee weiter. Tausend Sandys werden bereits im Mai 2021 an Preorder-Käufer ausgeliefert. Für die nächste Auslieferung im Oktober können bereits Vorbestellungen aufgenommen werden. Mit einem voraussichtlichen Ladenpreis von 329.90 Franken für Sandy kann das Startup mit Konkurrenzanbietern hochwertigerer Babyphone mithalten. Business Angels sind bereits beteiligt. Die Serie-A-Finanzierungsrunde über drei Millionen Franken ist für den Sommer geplant, um dann mit Unterstützung der Finanzspritze zu wachsen.

Die Chance

Videofunktionen sind verbreitet; wer gezielt danach sucht, findet auch Babyphonemodelle mit Atem- oder Bewegungskontrolle. Weil Zinners Ursprungsidee der smarte Strampler war, ist zum einen die Funktionserweiterung von Sandy möglich. Zum anderen soll der Strampler bis zur Marktreife weiterentwickelt werden. «Diese Technologie wollen wir langfristig für die schützende Überwachung von Senioren nutzbar machen», sagt er.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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