Die Business-Idee

Studio Stena positioniert sich als ein aufstrebender Online-Shop für hochwertige Fliesen in der Schweiz. Die Geschäftsidee zielt darauf ab, den Fliesenkauf von der Inspiration bis zur Bestellung zu modernisieren, mit einem klaren Fokus auf digitale Prozesse – und ohne eigenes Lager oder einen analogen Fliesenshop. «Wir liefern die Plättli direkt vom Hersteller vor die Haustür der Kundschaft», sagt Co-Gründerin Chantal Jost. «Da wir die Produkte nicht zwischenlagern, halten wir die Transportwege kurz und verschwenden keine Energie für ein Lager.» Ausserdem würden aktuell alle Plättli, die im Sortiment sind, in Norditalien hergestellt – was kurze Lieferfristen ermögliche. 

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Gründerinnen

Julia Hatt, eine der zwei Co-Gründerinnen von Studio Stena, fand die Anregung für das Unternehmen während des eigenen Hausumbaus. «Die Gründung erfolgte vor dem Hintergrund mangelnder Inspiration bei klassischen Anbietern, undurchsichtiger Online-Shops und begrenzter Auswahlmöglichkeiten in Shops, die ich in meiner Bauphase kennenlernte.» So wagten sie und ihre Mitgründerin Chantal Jost, eine erfahrene Expertin für digitale Geschäftsmodelle und Marketing, das Abenteuer eines Unternehmens und eröffneten ihren Online-Shop.

Der Markt

Aktuell gibt es kaum Schweizer Anbieter, die ausschliesslich Fliesen über digitale Kanäle verkaufen. Die Online-Shops der meisten Konkurrenten sind darauf ausgerichtet, Kundschaft in die Ausstellung zu bringen. «Gegenüber den Wettbewerbern positionieren wir uns als stark designfokussierter Anbieter. Wir setzen auf modernes, ansprechendes Webdesign und nutzen hochwertige selbst produzierte Raumbilder, die Emotionen auslösen sollen», so Chantal Jost. «Zudem bieten wir einen Mehrwert in Form von Inhalten, die weit über den reinen Verkauf hinausgehen, und haben eine starke Social-Media-Präsenz.» Bei Studio Stena werden Fliesen auch an private Bauherrschaften verkauft, ohne dass der Fliesenleger einen Anteil am Umsatz erhält. So kann Studio Stena den Bauherren niedrigere Preise anbieten. «Bei der Auswahl der Lieferanten haben wir sehr darauf geachtet, dass wichtige Umweltzertifikate vorhanden sind und die Fliesen – ausgewiesen – so nachhaltig wie möglich produziert werden.»

Die Hauptzielgruppe seien private Bauherren, insbesondere Frauen, die oft massgebliche Entscheidungen bei der Inneneinrichtung treffen würden, so die Jungunternehmerinnen. Weitere Zielgruppen seien Architektinnen und Innenarchitekten, die ebenfalls auf Social-Media-Kanälen unterwegs sind oder nach spezifischen Fliesen für ihre Projekte suchen.

Das Kapital

Bisher hat Studio Stena sein Wachstum aus eigenen Mitteln finanziert. Die Erlöse aus dem Fliesenhandel decken die laufenden Kosten des Unternehmens ab. Die Gründerinnen planen, weitere Ertragsmodelle wie Premium-Downloads und Abonnements einzuführen.

Die Chance

Julia Hatt und Chantal Jost heben hervor, dass sie die Bedürfnisse der jungen Generationen, vor allem der Generation Z, beim Fliesenkauf berücksichtigen. Die steigende Nachfrage nach Eigenheimen in dieser Altersgruppe und die Veränderung im Kaufverhalten durch digitale Affinität sollen Studio Stena im Vergleich zur Konkurrenz gut positionieren: «Unsere USPs sind speziell auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden der neuen Generation zugeschnitten. Insbesondere beginnt die Generation Z jetzt, sich für Eigenheime zu interessieren. Sie kaufen Eigentumswohnungen, übernehmen die Häuser von ihren Eltern oder haben das Glück, ein Stück Land bebauen zu können», so Jost. Diese Generation sei mit digitalen Endgeräten aufgewachsen und kaufe anders ein als die Generationen vor ihr. «Die Nachfrage nach Fliesen mag konstant sein, jedoch ändert sich das Kaufverhalten mit den kommenden Generationen.» Dabei achten Jost und ihre Co-Gründerin auf Punkte, die ihnen und auch uns beim Einkaufen wichtig sind: Nachhaltigkeit, Transparenz, kundengenerierte Inhalte, Personalisierung, innovative Technologien, mobile Einkaufserlebnisse und Social Commerce. 

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Stefan Mair
Stefan MairMehr erfahren