Die «Affäre Hildebrand» ist längst noch nicht Vergangenheit - neue Details in der heutigen Sonntagspresse geben der Geschichte erneut andere Wendungen. Zu Wort meldet hat sich nämlich der Datendieb Reto T., der die Unterlagen, die SNB-Präsident Philipp Hildebrand letztlich zum Rücktritt zwangen, in der Bank Sarasin kopiert hatte.

«Es gibt auch viele Sachen auf der Seite Blocher, dort sollten Sie recherchieren – dort ist noch viel gelaufen», wird er in der heutigen Ausgabe des «Sonntag» zitiert. Konkret bestätigt er noch einmal, dass er lediglich seinen Anwalt Hermann Lei über die Daten informiert habe. Reto T. bestätigt, dass er diese «mit Garantie» nicht präpariert habe.

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Bei der Manipulation an Hildebrands Daten wurden gemäss Lei der Name des ex-Sarasin-Mitarbeiters, sein Usercode sowie der Name von Hildebrands Kundenberater abgedeckt. Die Selbstanzeige von Reto T. erfolgte gemäss «Sonntag» aus Panik: Nachdem seine Bankarte nicht funktionierte, dachte er, diese auf Grund des aufgeflogenen Datenklaus gesperrt worden.

Zu Hermann Lei, der nach seiner Version die Bankdaten ohne sein Wissen an Christoph Blocher und die «Weltwoche» weiterleitete, sagt Reto T. im «Sonntag»: «Wenn er ein guter Kollege ist, wie alle behaupten, dann hätte ich keinen Strafantrag gegen ihn gestellt.» Ganz wolle er nicht mit dem Thurgauer SVP-Kantonsrat brechen: «Ich hoffe, Lei wird irgendwann ehrlich», heisst es weiter.

Gemäss «SonntagsBlick» soll IT-Experte Reto T.  von alt Bundesrat Christoph Blocher gleich drei Angebote erhalten haben: Bei einem Treffen am 3. Dezember 2011 soll Blocher T. im Falle eines Jobverlusts bei der Bank Sarasin einen neuen Job angeboten haben, zudem die Kostenübernahme für den Strafverteidiger sowie Hilfe dabei, die Interviews an die Medien zu verkaufen.

Reto T. bestreitet zudem die am 8. Januar von der «SonntagsZeitung» kolportierte Geschichte, wonach er einen Selbstmordversuch unternommen haben soll: «Der Sonntag» beruft sich dabei auf ein Telefon mit Reto T., der über die Schlagzeile der «SonntagsZeitung» entsetzt gewesen sei. In der Redaktion der «SonntagsZeitung» reagierte man auf das Dementi des Datenbiebs überrsacht: «Bis heute hätten weder Reto T. noch dessen Anwalt bei uns reklamiert oder gar eine Berichtigung verlangt», meldet «Der Sonntag». «Es hätten drei glaubwürdige und voneinander unabhängige Quellen vorgelegen.»