Der Stiftungsrat der Pensionskasse des Kantons Zürich (BVK) reagiert auf die Kritik der vergangenen Tage zur geplanten Lohnerhöhung für ihren Chef. Deshalb und auf ausdrücklichen Wunsch des Geschäftsführers werde der Entscheid nochmals überprüft, teilte die BVK mit.

Der Entscheid des Stiftungsrats, den Lohn von Thomas Schönbächler um 50 Prozent auf 380'000 Franken zu erhöhen, führte in den Medien - aber auch in der Öffentlichkeit - zu heftigen Diskussionen. Diese Tatsache, vor allem aber auch die Reaktionen der Versicherten der BVK, hätten den Stiftungsrat dazu bewogen, den Entscheid nochmals zu überprüfen, hiess es in einer Mitteilung vom Sonntagabend.

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Der aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern zusammengesetzte Stiftungsrat nehme selbstkritisch zur Kenntnis, dass der vorgesehene Lohnanstieg für die Versicherten und Steuerzahler nicht nachvollziehbar sei. Der BVK-Stiftungsrat wird gemäss Mitteilung an der nächsten Sitzung, die Lohnfrage erneut diskutieren. Seinen Entscheid bekanntgeben wird er aber erst am 30. Januar.

Anlass zur Lohnerhöhung für den BVK-Chef war die Umwandlung der Pensionskasse in eine privatrechtliche Stiftung auf Anfang 2014. Bis dann sind Schönbächler und das übrige BVK-Personal Staatsangestellte und ihr Lohn richtet sich deshalb nach der kantonalen Besoldungsverordnung.

Schönbächler stellte keine Lohnforderungen

Für den Stiftungsrat sei beim Entscheid für die Lohnerhöhung vor allem die bisher geleistete Arbeit der BVK-Führungscrew und des Geschäftsführers im Vordergrund gestanden, heisst es in der Mitteilung weiter. Auch Lohnvergleiche hätten eine Rolle gespielt.
 

Der Stiftungsrat betont, dass Schönbächler keinerlei Lohnforderungen gestellt habe. Im Gegenteil: Er habe selber vorgeschlagen, auf den Entscheid zurückzukommen.

Auch im Kantonsparlament hatte der geplante Lohnanstieg vergangene Woche zu heftigen Diskussionen geführt. SVP, SP und Grüne zeigten sich empört. Die Grünen sprachen von einem «Lohnexzess» und die SP kritisierte, dass der BVK-Chef mit der Erhöhung weit mehr verdiene als ein Regierungsrat.

SVP und SP warfen dem Stiftungsrat «fehlendes Fingerspitzengefühl» vor. Die BVK habe doch erst kürzlich für die Teilausfinanzierung ihrer Unterdeckung Steuergelder in der Höhe von zwei Milliarden Franken erhalten. Zudem hätten sich Arbeitnehmende und die angeschlossenen Gemeinden an der Sanierung beteiligen müssen.

(sda/chb)