Ende November entscheidet das Schweizer Volk an der Urne über die Konzernverantwortungsinitiative. Die Finanzchefs von Schweizer Unternehmen zeigen sich aber gelassen gegenüber dem Ergebnis. Sie rechnen weniger mit konktreten Auswirkungen, allenfalls mit strikteren Kontrollen, wie eine Umfrage von Deloitte zeigt.

«Auch wenn noch Unklarheiten darüber bestehen, welche Unternehmen betroffen sein werden: Die Konzernverantwortungsinitiative löst in den Chefetagen der Schweizer Unternehmen keine Panik aus», erläutert Reto Savoia, CEO von Deloitte Schweiz

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Regelmässige CFO-Umfrage

Die CFO-Umfrage von Deloitte Schweiz wird seit Herbst 2009 regelmässig durchgeführt. Die aktuelle, 40. CFO-Umfrage in der Schweiz wurde online vom 31. August bis 25. September durchgeführt, mit insgesamt 112 CFOs aus allen wichtigen Branchen und von kotierten wie nicht-kotierten Unternehmen.

Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) sehen sich erst gar nicht von der Initiative betroffen. Die grösste Gefahr im Falle einer Annahme der Initiative läge für Schweizer CFOs darin, dass sie den neuen Vorschriften nicht entsprechen können.

Des weiteren rechnen sie mit Auswirken wie etwa, dass verstärkte interne Kontrollen nötig würden, das Risikomanagament angepasst werden müsste und auch ausländische Standorte stärker überwacht werden müssten. Dies wäre zweifellos mit Kosten verbunden, doch nur jeder Zehnte meint, dass die Unternehmensfinanzen oder Arbeitsplätze davon tangiert würden.

 

Wenig Handlungsbedarf

Im Fall einer Annahme rechnen die wenigsten Befragten mit konkreten Handlungsbedarf.  Reto Savoia meint dazu: «Gelassenheit gegenüber der Initiative ist keine schlechte Einstellung, solange ein Unternehmen die Hausaufgaben gemacht hat. Selbstgefälligkeit ist allerdings fehl am Platz.» Und doch ergibt sich aus der Umfrage, dass knapp die Hälfte schon vorbereitende Massnahmen ergriffen hat oder dies für den Fall der Annahme plant.

Als Lichtblick sieht Savoia die Chance das Unternehmensansehen zu verstärken oder gar ihren Marktwert steigern. Unabhängig vom Wahlergebnis am 29. November, zeigt die Volksinitiative, dass das Thema Nachhaltigkeit in Zukunft in jedem Fall eine bedeutendere Rolle einnehmen wird.

(tiw)

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