Der Titel geht dieses Jahr nach Schwyz: Freienbach SZ ist die attraktivste Gemeinde der Schweiz, wie aus dem neuen Gemeinderanking der «Bilanz» hervorgeht. Damit belegt die 17'000 Einwohner starke Ortschaft am Zürichsee den ersten Platz unter rund 1000 Gemeinden, die das Beratungsunternehmen IAZI für die «Bilanz» untersucht hat. Letztes Jahr belegte Freienbach noch Rang 7.

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Die grösste Gemeinde von Schwyz kennt viele Vorzüge. Freienbach hat sehr tiefe Steuern, liegt direkt am Wasser und ist nahe der Wirtschaftsmetropole Zürich. Zudem bieten zahlreiche dort angesiedelte Unternehmen viele Arbeitsplätze. Das alles zieht Granden der Wirtschaft an: Ex-Banker und Investor Martin Ebner (80) sowie Unternehmer Stephan Schmidheiny (77) leben dort, beide haben ein Vermögen von 3,8 Milliarden Franken. Im letzten Jahr ist auch alt Ständerat und Unternehmer Ruedi Noser (64) nach Freienbach gezogen.

Heidi-Heimat hinter zwei Schwyzer Gemeinden

Das Bilanz-Gemeinderanking ist die umfangreichste Untersuchung ihrer Art in der Schweiz. Die IAZI AG hat dafür jede Gemeinde anhand von 56 Kriterien, die bei der Wahl für einen Wohnort entscheidend sind, geprüft – 50'000 Daten flossen insgesamt in die Auswertung. Dazu zählen die Höhe der Steuern, die Immobilienpreise, die Sicherheit, die Lage der Gemeinde und etwa das Angebot an Schulen und Einkaufsmöglichkeiten. Das Geheimnis für ein gutes Abschneiden? «Das Gesamtpaket muss stimmen», so Studienleiter Donato Scognamiglio (55) von IAZI zur «Bilanz».

Gemeinderanking der «Bilanz»

Gemeinderanking
Quelle: Bilanz

Für das Gemeinderanking der «Bilanz» hat das Beratungsunternehmen Iazi rund 1000 Gemeinden untersucht – und damit all jene, die mehr als 2000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Dabei wurden alle Faktoren, die bei einem Entscheid für einen Wohnort von Bedeutung sind, herangezogen. Alle Infos und das gesamte Ranking finden Sie hier.

Genau das erfüllt auch Altendorf SZ, wo die Mischung aus ländlicher Idylle und Nähe zur urbanen Stadt Zürich stimmt. Die ebenfalls am Zürichsee gelegene Nachbargemeinde von Freienbach liegt auf dem 2. Platz. Den Bronzeplatz schnappt sich die Heimat von Heidi: die 3000-Einwohner-Gemeinde Maienfeld GR. Generell trumpfen im Gemeinderanking Ortschaften auf, deren Lebensqualität auch darauf fusst, dass sie überschaubar geblieben sind und dadurch ländliche Ruhe bieten. So dominieren kleinere Gemeinden die Top 10. Darin vertreten sind die Kantone Schwyz, Graubünden, Thurgau, Luzern, Zug und Nidwalden. Der letztjährige Sieger Meggen LU ist auf den sechsten Platz zurückgefallen.

Städte hinken hinterher, altbekanntes Schlusslicht

Dagegen verlieren die Schweizer Grossstädte den Anschluss an die Spitzenplätze. So ist etwa Zürich auf Rang 135 zurückgefallen – nach Platz 54 im Vorjahr. Genf büsst gar über 400 Positionen ein und belegt noch Rang 763 (2024: 335). Immerhin Basel mit Platz 248 (486) und Bern mit Platz 437 (491) stehen wieder besser da. Die grossen Städte haben vor allem mit hohen Mieten und Immobilienpreisen zu kämpfen, während gleichzeitig die Steuern vergleichsweise hoch sind. Auch die höhere Kriminalität und der stärkere Lärm verschlechtern das Abschneiden der städtischen Zentren.

Ganz unten im Ranking sind viele Gemeinden aus der lateinischen Schweiz gelandet. Das Schlusslicht ist erneut Mümliswil-Ramiswil SO. Die Gemeinde konnte letztes Jahr die rote Laterne an Val-de-Travers NE abgeben, nachdem sie zuvor mehrere Jahre hintereinander die schlechteste Gemeinde der Schweiz gewesen war – und dadurch Berühmtheit erlangt hatte. Der zweitletzte Platz geht an Riviera TI, direkt hinter Le Locle NE. Die Kantone Neuenburg, Waadt und Solothurn sind in den Flop 10 doppelt vertreten, das Tessin sogar dreimal.