Die G7-Staaten haben sich darauf geeinigt, mögliche Preisobergrenzen für russisches Öl und Gas zu prüfen. Das geht aus der Abschlusserklärung des Gipfels der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten westlichen Industriestaaten hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag einsehen konnte.

Eine solche Preisobergrenze soll die Möglichkeiten der russischen Regierung zur Finanzierung ihrer Invasion in der Ukraine einschränken. Die US-Regierung hatte am Montag angekündigt, man werde sich auf eine solche Prüfung einigen. Allerdings lässt sich eine Preisobergrenze nur in Zusammenarbeit mit grossen Öl-Importländer wie China oder Indien durchsetzen.

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Beide Länder hatten ihre Importe aus Russland nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar sogar noch erhöht. Die Formulierung in der G7-Erklärung zielt deshalb auf die Zusammenarbeit mit anderen Staaten.

Die EU werde mit internationalen Partnern Möglichkeiten zur Senkung der Energiepreise prüfen, einschliesslich der Möglichkeit, vorübergehende Preisobergrenzen für Importe einzuführen, heisst es in der Erklärung. Ein G7-Vertreter sagte, dies gelte sowohl für Öl als auch für Gas. Die USA kaufen bereits kein russisches Öl mehr, die EU steigt bis Ende des Jahres aus.

(reuters/mbü)