Das Volksmehr erreicht 58 Prozent Ja-Stimmen. Auch die Mehrheit der Kantone hat der Initiative im Verhältnis von 15 zu 8 zugestimmt. Dieses Resultat fällt überraschend klar aus.

Wie Urs Bieri von gfs.bern am Sonntag im Radio SRF sagte, zeige das Resultat, dass nicht nur linke Ja-Stimmen, sondern auch Befürworter in konservativen Kreisen das Resultat herbeigeführt haben. Die Vertreter der SVP und der Mitte-Partei an einer Diskussionsrunde im Schweizer Fernsehen haben eingeräumt, dass ein wesentlicher Teil ihrer Parteibasis für die linke Initiative gestimmt haben.

Hinter der Volksinitiative stehen Gewerkschaften und linke Parteien. Die Kampagne angeführt hat der Gewerkschaftsboss Pierre-Yves Maillard. Im SRF sagte er, der Entscheide sei «eine grosse Freude für Leute, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben». Die Vorlage verlangt, dass ab 2026 statt zwölf neu dreizehn AHV-Renten ausbezahlt werden.

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Die wirtschaftlichen Folgen nach einer Erhöhung der Lohnbeiträge zur AHV-Finanzierung sind heute kaum ein Thema. Sie könnten aber einschneidend sein. Dies sagte er Bundesrat im Vorfeld der Abstimmung.

Höheres Rentenalter abgelehnt

Das Rentenalter für Männer und Frauen wird vorerst nicht erhöht. Die Schweizer Stimmbevölkerung hat eine Volksinitiative der Jungfreisinnigen mit rund 75 Prozent der Stimmen abgelehnt, die zunächst ein Rentenalter 66 und danach dessen Koppelung an die Lebenserwartung vorsah.

Das zeigte am Sonntagmittag die Trendrechnung des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG. Die Volksinitiative "Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge (Renteninitiative)" dürfte demnach sowohl am Volks- als auch am Ständemehr scheitern.

Das Nein überrascht nicht. Obwohl die Befürworter zuletzt Stimmen gewonnen hatten, waren die Gegnerinnen und Gegner der Vorlage stets deutlich in der Mehrheit. Die letzten Umfragen vor der Abstimmung gingen von einem Nein-Stimmen-Anteil von über 60 Prozent aus.

BERN, 14.8.2019. Andreas Valda, Redaktor Handelszeigung. Foto: Daniel Rihs / 13 Photo
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