Über die nächsten vier Jahre baut der Thurgauer Schienenfahrzeug-Hersteller im weissrussischen Minsk Dutzende seiner Flirt-Züge für den lokalen Markt. Das Joint-Venture von Stadler Rail mit der weissrussischen Staatsfirma Belkommunmash machte die «Handelszeitung» Anfang 2012 öffentlich.

Offenbar kommt Peter Spuhler mit seinem Projekt in Minsk gut an. «Ich erwartete nicht, dass wir uns so schnell einig würden. Und ich bin überrascht über die Dringlichkeit, mit der sie in Weissrussland  produzieren wollen», sagte Präsident Alexander Lukaschenko gegenüber der Zeitung «The Minsk Times» und in Bezug auf Stadler. Schon im Oktober soll die Herstellung der weissrussischen Flirt-Züge aufgenommen werden.

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«Der Schweizer Produktion ebenbürtig»

«Gemäss unserer Übereinkuft haben wir bereits mit der Produktion von Zugkomponenten begonnen», meinte Lukaschenko weiter. Er erwartet, dass «dieses und nächstes Jahr» die Produktion der weissrussischen Wagen jenen ebenbürtig sein werde, die in der Schweiz produziert werden. Man sei im Plan, und falls es irgendwelche Fragen gebe, soll man ihn das wissen lassen, meinte der Diktator.

Das Joint-Venture mit Stadler Rail geniesst offenbar höchste Priorität in Minsk. «Ich überwache den Bau des Fertigungswerks persönlich», meinte Lukaschenko. Er hat bereits ein neues Projekt in petto: Eine Bahnlinie zwischen der Hauptstadt Minsk und dem National-Flughafen Minsk. Das Projekt ist so wichtig, dass er von anderen Staatsprojekten notfalls Gelder abziehen wird. Bereits Ende 2014 soll die Linie stehen, schreibt «The Minsk Times».

«Kam nicht, um Probleme aufzuzeigen»

Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler betonte abermals, wie wichtig das Fertigungswerk in Weissrussland war, um auch in Russland zum Zug zu kommen - die ersten Doppelstockzüge erwarte das Riesenland im Dezember 2014.

Zum Fertigungswerk in Minks meinte er: «Ich kam nicht, um Probleme aufzuzeigen. Wir spüren die aktive Unterstützung der Regierung und konnten zwei drei kleine Probleme schnell lösen.»

(chb/se)