Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird nach Ansicht des CDU-Aussenpolitikers Norbert Röttgen für eine vierte Amtszeit kandidieren. «Sie wird als Kanzlerkandidatin antreten», sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag am Dienstag dem Sender CNN. Merkel sei «ein Eckpfeiler des politischen Konzepts des Westens».

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte der Nachrichtenagentur dpa: «Die Bundeskanzlerin wird sich zu der Frage, wie schon mehrfach gesagt, zum geeigneten Zeitpunkt äussern.» Die CDU-Zentrale äusserte sich ähnlich: «Es gilt das, was die Parteivorsitzende gesagt hat: Sie wird ihre Entscheidung zur gegebenen Zeit mitteilen.» Aus Kreisen der CDU-Spitze hiess es, es sei «nahezu ausgeschlossen», dass Röttgen wisse, was Merkel vorhabe.

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Entscheidung am Sonntag?

Vermutet wird, der möglicherweise geeignete Zeitpunkt für die Bekanntgabe der Kandidatur könnte die CDU-Vorstandsklausur am kommenden Sonntag sein - oder aber der CDU-Parteitag im Dezember in Essen, wo sich Merkel vor mehr als 1000 Delegierten erklären könnte.

Aus der CDU-Führung haben sich bereits zahlreiche Landespolitiker für eine vierte Amtszeit Merkels ausgesprochen, unter ihnen die Ministerpräsidenten Hessens und des Saarlands, Volker Bouffier und Annegret Kramp-Karrenbauer, sowie der nordrhein-westfälische CDU-Landeschef Armin Laschet.

Die als Merkel-Vertraute geltende CDU-Vize Julia Klöckner hatte bereits Ende August erklärt: «Angela Merkel wird wieder antreten als Parteivorsitzende am Bundesparteitag, und sie wird dann selbst entscheiden, wann sie verkünden wird, dass sie als Kanzlerkandidatin zur Verfügung steht.»

Laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Forsa-Umfrage würden es 59 Prozent der deutschen Bürger begrüssen, wenn Merkel bei der Bundestagswahl 2017 wieder als gemeinsame Kanzlerkandidatin von CDU und CSU antreten würde.

(sda/chb)