Sie haben sich mit den ökonomischen Folgen des «Zweiten Kalten Krieges» zwischen den USA und China beschäftigt. Worum geht es dabei aus Ihrer Sicht?

Um finanzielle Zerstörung statt um die nukleare Zerstörung. Was die USA und China bisher einschränkt, ist die Tatsache, dass es für beide Seiten sehr teuer wäre, den Konflikt offen auszutragen – im Gegensatz zu den USA und der Sowjetunion, die wirtschaftlich voneinander getrennt waren, sind die USA und China noch immer ziemlich verflochten.

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Wo stehen wir auf der Eskalationsskala?

Der «Zweite Kalte Krieg» hat etwa 2018 begonnen, also vor fünf Jahren. Damals begannen die Amerikaner zu erkennen, dass sie von China nicht nur wirtschaftlich herausgefordert werden. Analog zum ersten Kalten Krieg, der 1947 begann, bringt uns das in die frühen 50er Jahre. Damals tobte noch immer der Koreakrieg. Ich sehe den Krieg in der Ukraine als Äquivalent dazu: als den ersten «heissen» Krieg während des «Zweiten Kalten Kriegs».