Gehören die UBS-Kapitäne Sergio Ermotti (65) und Colm Kelleher (68) jetzt auch zur «Mar-a-Lago Crew»? Das ist der interne Übername der Bundesverwaltung für die Wirtschaftsvertreter, die für die Schweiz bei der US-Administration von Donald Trump (79) einen besseren Zoll-Deal erwirken sollen. Laut einem Bericht von CH Media haben das Wirtschaftsdepartement von Guy Parmelin (65) und Wirtschaftsführer die Schweizer Grossbank angefragt, ob sie im Zollstreit mit Trump helfen könne. Über eine mögliche Vermittlungsrolle der UBS bei den Amerikanern hatte zuvor schon das Finanzportal Finews berichtet.
Der Hintergrund: UBS-CEO Ermotti und Verwaltungsratspräsident Kelleher sind in den USA gut vernetzt. Denn beide haben an der Wall Street gewirkt. Ermotti arbeitete ab 1996 für fast zehn Jahre bei der US-Bank Merrill Lynch in New York. Und Kelleher war vor seinem Wechsel zur UBS sogar 30 Jahre lang bei der amerikanischen Grossbank Morgan Stanley aktiv.
Angekratztes Verhältnis zu Keller-Sutter aufpolieren
Was die Vermittlungsrolle für die UBS besonders attraktiv macht: Die Grossbank hofft, dadurch ihr Verhältnis zu Karin Keller-Sutter (61) zu verbessern. Die Bundespräsidentin hatte den Zoll-Deal mit den USA zur Chefinnensache erklärt – und scheiterte. Gleichzeitig war Keller-Sutter als Finanzministerin federführend bei den neuen Eigenkapitalregeln gegen die UBS, die Ermotti mehrfach als «grossen Wettbewerbsnachteil» bezeichnet hat.
Wegen des Streits soll das Verhältnis der beiden angekratzt sein. Dieses könnte sich wieder verbessern, wenn die UBS-Bosse in der Zoll-Sache nun mithelfen. Blick hat die UBS für eine Stellungnahme angefragt, diese ist noch ausstehend.