Der Parteitag in China ist das vermutlich grösste politische Schauspiel der Welt. Wenn die 2300 Delegierten zum alle fünf Jahre stattfindenden Kongress der Kommunistischen Partei in Peking zusammenkommen, bleibt nichts dem Zufall überlassen. Gespräche auf den Gängen oder Ämtergeschachere zwischen den Sitzungen, wie man es sonst von Parteitagen kennt, gibt es hier nicht.

Änderungen der Parteiverfassung, die Wahl des neuen Zentralkomitees: All das geschieht orchestriert. Während des siebentägigen Treffens in der Grossen Halle des Volkes in Peking werden selbst Getränke synchron von einer Heerschar Stewardessen-ähnlicher Servicekräfte aufgefüllt. Und Xi Jinping, seit 2013 Parteiführer, Militärchef und Staatspräsident in Personalunion, wird in diesen Tagen an seinem Tisch sitzen, vor sich eine Tasse Tee, und von Zeit zu Zeit hölzern applaudieren.

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