Das BVG feiert 2025 sein 40-jähriges Bestehen. Was ist seine Bedeutung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?

Die 2. Säule ist ein wichtiger Pfeiler im Schweizer Vorsorgesystem. Sie ergänzt die 1. Säule und erlaubt es den Versicherten, im Ruhestand den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Zudem bietet sie Absicherung bei Invalidität oder Tod. Arbeitnehmer tun also gut daran, sich mit den BVG-Leistungen ihres Arbeitgebers auseinanderzusetzen. Letztere wiederum können die Leistungen der 2. Säule als «Fringe Benefit» einsetzen und damit ihre Attraktivität steigern, denn mit guten BVG-Leistungen wie einem überobligatorischen Anteil oder wählbaren Vorsorgeplänen können Talente angezogen und an das Unternehmen gebunden werden.

Wie findet ein Unternehmen die auf die eigene Situation abgestimmte Lösung?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Branche, in der das Unternehmen tätig ist, seiner Grösse, dem Profil der Mitarbeitenden oder den langfristigen Wachstumsaussichten. Eine eingehende Analyse ist da unerlässlich.

Wenn es kein einheitliches Rezept für alle gibt, wie gelingt es dann der Groupe Mutuel, Lösungen für möglichst viele unterschiedliche Unternehmen anzubieten?

Dafür bietet die Sammelstiftung Groupe Mutuel ideale Voraussetzungen: Sie ist als ein offenes Ökosystem konzipiert und bietet Unternehmen massgeschneiderte, voneinander unabhängige Vorsorgelösungen. Angeschlossene Unternehmen haben die Wahl: Sie können erstens eine eigene Vorsorgeeinrichtung gründen, deren Parameter sie eigenhändig definieren, deren Verwaltung sie aber an die Stiftung abgeben. Zweitens können sie der Gemeinschaftskasse Groupe Mutuel Vorsorge-GMP beitreten, die sich um die zuverlässige Verwaltung der Vorsorge kümmert. Oder sie können drittens eine Pension-Free-Lösung wählen, die nur den überobligatorischen BVG-Anteil versichert.

Ivan Diez, Senior Relationship Manager der Groupe Mutuel

Ivan Diez, Senior Relationship Manager der Groupe Mutuel

Quelle: ZVG
Die Gründung einer eigenen Kasse kommt vermutlich für kleinere Firmen weniger in Frage.

Ja, für KMU sind Gemeinschaftskassen die bessere Wahl. Sie bieten den angeschlossenen Unternehmen Sicherheit und Stabilität durch gemeinsame versicherungstechnische Parameter wie Anlagestrategie, Kapitalverwaltung, Deckungsgrad, Zinssatz und Umwandlungssatz.
Diese Parameter werden nach dem Solidaritätsprinzip unter den angeschlossenen Arbeitgebern festgelegt.

Wann sollten Unternehmen im Jahresverlauf ihre berufliche Vorsorge überprüfen?

Der Jahresbeginn ist jeweils ein guter Zeitpunkt, um zu überprüfen, ob die Vorsorgelösung weiterhin zur Struktur und den Mitarbeitenden passt und gegebenenfalls die Deckung und die Alters- und Risikoleistungen zu optimieren. Da die Verträge üblicherweise bis Ende Juni gekündigt werden müssen und ein Wechsel sich aufgrund des Mitwirkungsrechts der Versicherten in die Länge ziehen kann, lohnt es sich, die Angebote frühzeitig zu studieren und eine möglichst zuverlässige Option zu wählen, die den Bedürfnissen des Unternehmens entspricht. 

Solide Deckung und attraktive Verzinsung bei GMP

Der Deckungsgrad der Gemeinschaftskasse Groupe Mutuel Vorsorge-GMP lag per 31.12.2024 bei 114 Prozent, die Guthaben wurden zu 3,25 Prozent verzinst (+2 Prozent gegenüber dem vom Bundesrat festgelegte Mindestzinssatz). Kumuliert hat die Gemeinschaftskasse ihren Versicherten seit 2013 Zinsen von 33,25 Prozent ausgeschüttet (+14,5 Prozent).

3. Fokus Day

Donnerstag, 28. August 2025, im Kunsthaus Zürich: Unter dem Titel «BVG-Blockade: Zeit für neue Perspektiven» beleuchten Expertinnen und Experten aktuelle gesellschaftliche Trends und richten den Blick über die Landesgrenzen.