Wir erleben gerade die schleichende Erosion des Schweizer Vorsorgemodells für bestimmte Bevölkerungsgruppen: Eltern, die für die Kindererziehung Familienarbeit leisten oder Menschen, die die Pflege von Angehörigen übernehmen. Vor allem für Frauen, die immer noch die Hauptlast dieser unentgeltlichen Arbeit erbringen, tut sich hier eine enorme Vorsorgelücke auf: Weniger Lebensarbeitszeit reduziert die Ansprüche in der Basisvorsorge in der Säule 2. Gleichzeitig haben sie weniger Möglichkeiten, in der Säule 3 renditeorientierter vorzusorgen. Hinzu kommt, dass auch heute noch Frauen statistisch gesehen schlechter bezahlt werden als Männer in vergleichbaren Positionen. Für ihre Absicherung erweist sich die Kombination aus Gender Pay Gap und Gender Pension Gap als existenzielles Risiko: Laut Bundesamt für Statistik zum Pension Gap klaffen die Alterseinkommen von Männern und Frauen um fast 33 Prozent (2021) auseinander – insbesondere innerhalb von Ehen und Familien.  

Diese „familiäre Vorsorgekluft“ ist weder zeitgemäss noch im Sinne vieler Schweizerinnen und Schweizer. Es ist höchste Zeit für Lösungen, die wahre Chancengleichheit auch bei der Altersvorsorge schaffen. Vor allem die investmentorientierten Vorsorgeinstrumente der 3. Säule eröffnen eine faire Chance- und ermöglichen eine Lastenverteilung innerhalb der Familie: Sie bieten eine Möglichkeit für Vermögensaufbau und Absicherung, unabhängig davon, wer die hauptverdienende Person innerhalb einer Partnerschaft ist und wer die Familienarbeit leistet. Sie treffen damit sowohl den Nerv der Gesellschaft als auch einen konkreten Bedarf und einen Markt für die Zukunft.