In einer Zeit, in der Veränderung zum Alltag gehört, sind Unternehmen gefordert. Sie müssen eine Innovationskultur im Unternehmen verankern und die Digitalisierung beschleunigen.

Was zeichnet eine Innovationskultur im Unternehmen aus?
Roger Süess: Gute Ideen brauchen Gestaltungsspielraum. Das sehen wir auch, wenn wir neue Lösungen für unsere Kunden entwickeln. Gleichzeitig hat die Fehlerkultur grossen Einfluss auf die Innovationskraft. Herrscht ein Klima der Vorsicht, bei dem es hauptsächlich darum geht, Fehler zu vermeiden, entsteht nichts Bahnbrechendes. Wer für eine Idee brennt, muss auch ein gewisses Risiko auf sich nehmen. Und wer der Erste sein will, muss rasch und entschlossen handeln.

Wie muss die IT aufgestellt sein, damit sich Ideen realisieren lassen?
Die Erfolgsformel lautet: Komplexität reduzieren. Historisch gewachsene IT-Infrastrukturen sind für eine schnelle Markteinführung hinderlich. Spätestens, wenn eine Idee skaliert, nehmen Investitions- und Betriebskosten rasant zu. Das muss aber nicht sein. Start-ups sind hier ein gutes Beispiel: Sie fokussieren sich auf ihre Kernkompetenzen und jene Technologieelemente, die dazu nötig sind. Sie investieren nicht mehr in eigene Rechenzentren und nur noch in geringem Mass in Hardware oder ganze Technologie-Stacks. Stattdessen bauen sie digitale Plattformen bei Providern auf und binden Cloud-Anbieter ein.

Wie digitale Vorreiter Plattformen einbinden.

Viele Unternehmen stehen vor einem fundamentalen Wandel im Erbringen und Vermarkten von Dienstleistungen. Was müssen sie beachten?
Daten sind ein wertvoller Rohstoff geworden. Gleichzeitig verlieren vertikale Wertschöpfungsketten an Kraft und Bedeutung. Beides führt dazu, dass Unternehmen vermehrt Ökosysteme suchen, in denen sie Innovationen und vernetzte Lösungen vorantreiben können. Dort generieren sie Mehrwert aus ihren Daten. Bereits heute weist eine Anwendung vier bis acht Abhängigkeiten zu anderen Applikationen auf – Tendenz steigend. Das prägt unsere Zukunft.

Wie sieht diese Zukunft aus?
Weniger isoliert. Genauso wie Unternehmen mehr kooperieren, wird sich auch die IT noch stärker vernetzen. Es entstehen zentrale Datenhubs. Dort lassen sich Cloud-Provider, Technologieanbieter, Content-Lieferanten und verschiedenste Unternehmen nieder, um Projekte gemeinsam voranzutreiben. Mit einem zweiten Grossprojekt in Zürich trägt Green dieser Entwicklung Rechnung. Für rund 500 Millionen Schweizer Franken bauen und betreiben wir einen zweiten Cloud- und Datacenter-Standort, der alle Marktteilnehmer sowie die internationalen Cloud-Anbieter vereint.

Zur Person

Roger Süess verantwortet als CEO seit 2019 die strategische Ausrichtung des Schweizer IT-Unternehmens Green. Er verfügt über rund 20 Jahre Bank-IT-Erfahrung in der Industrie, in leitenden Positionen bei der UBS und davor bei der Credit Suisse in den Bereichen Cloud, IT-Architektur und IT-Innovation. Roger Süess besitzt einen Master of Science in Engineering der Hochschule Rapperswil (HSR).

Zur Firma

Green betreibt die schweizweit führende Cloud- und Datacenter-Plattform mit Anbindung an alle führenden internationalen Cloud-Anbieter. Mit Integrations- und Managed Services unterstützt Green Unternehmen bei der digitalen Transformation. Das unabhängige Marktforschungsunternehmen ISG zeichnete Green bereits zum zweiten Mal als «Leader» für Datacenter-Dienstleistungen in der Schweiz aus – nicht zuletzt aufgrund seiner Energieeffizienz.

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