von Dieter Künzli und Ioannis Asaridis, Forvis Mazars Schweiz

Trotz wachsender Bedrohungen, hoher Komplexität und strenger Regulierung zeigt die Praxiserfahrung: Es gibt bereits heute konkrete KI-Use-Cases, die zuverlässig funktionieren und echten Mehrwert schaffen. Ein Beispiel ist das Third-Party Risk Management (TPRM). KI-gestützte Tools können Bewertungen von Drittparteien automatisieren, Daten strukturieren und den Aufwand für die Einhaltung interner und gesetzlicher Standards deutlich reduzieren. Gleichzeitig hilft KI dabei, Wissenslücken zu neuen Vorgaben und Compliance-Prozessen zu schliessen und Übergänge zu neuen regulatorischen Anforderungen zu erleichtern. 

Doch Technologie allein reicht nicht. Viele Unternehmen befinden sich derzeit in einer Findungsphase, dabei sind drei Erkenntnisse entscheidend.

Drei zentrale Erkenntnisse aus der Praxis

1. Klare KI- und Tool-Strategie
Der erfolgreiche Einsatz von KI beginnt mit einer übergeordneten Strategie. Unternehmen müssen definieren, welche Werkzeuge genutzt werden, für welche Aufgaben sie geeignet sind und wie sie in bestehende Governance- und Kontrollprozesse eingebettet werden.

2. Fokus auf die richtigen Einsatzfelder
KI entfaltet ihren Nutzen besonders in datenintensiven, repetitiven oder schwer skalierbaren Bereichen. Eine risikobasierte Analyse hilft zu bestimmen, wo KI den grössten Mehrwert bringt. Log-Analysen oder Screening-Prozesse sind gute Startpunkte.

3. Mitarbeitende einbinden
Damit KI wirksam eingesetzt werden kann, müssen Mitarbeitende ihre Funktionsweise verstehen, Ergebnisse hinterfragen und kritisch bewerten können. Dies gilt für alle Ebenen, bis hin zur Geschäftsleitung. Nur so entsteht Vertrauen und eine fundierte Nutzung der Technologie.

Fazit

KI ist kein abstraktes Zukunftsversprechen mehr, sondern ein strategisches Werkzeug. Wer klare Prioritäten setzt, Risiken steuert und Mitarbeitende mitnimmt, kann mit KI heute schon echten Fortschritt erzielen – gerade in regulierten Bereichen.

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