Im Jahr 2024 wurden dem Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) rund 63’000 Fälle von Cybercrime gemeldet. Das waren doppelt so viele wie im Jahr davor. Seit dem 1. April 2025 gilt zudem in der Schweiz eine Meldepflicht, wenn kritische Infrastrukturen angegriffen werden. Seit dem 1. Oktober 2025 wird eine Nichtmeldung mit einem Bussgeld von bis zu 100’000 Franken belegt. Die Gefahr ist präsent, und wer kann, der schützt sich dagegen. Und genau davon können Anleger profitieren. Denn während die Schattenseiten der Cyberkriminalität oft im Rampenlicht stehen, wird noch zu wenig über die Investmentchancen gesprochen, die sich daraus ergeben.
Direktanlagen über Aktien
Die Möglichkeiten eines Investments sind aktuell vor allem durch eine Direktanlage in Aktien oder aber auf Partizipation in Form eines ETF möglich. Beiden sollte aber im besten Fall eine langfristige Strategie zugrunde liegen. Sicher kann auch Daytrading oder Scalping zum Erfolg führen, aber gerade bei Anlagen in Unternehmen, die innovative und damit zukunftsweisende Sicherheitslösungen entwickeln, profitiert man mit Wahrscheinlichkeit vom Wachstum der kommenden Jahre. Zu den aktuell erfolgreichsten Aktien gehören dabei auf jeden Fall die Crowdstrike Holdings Inc. Das Unternehmen wurde im Jahr 2011 gegründet und hat sich auf den Schutz für Endgeräte spezialisiert, vor allem aber bietet es Services zum Bedrohungscheck wie auch bei Cyberangriffen an. Zwischen 2020 und heute hat die Aktie um rund 250 Prozent gewonnen. Das entspricht einer jährlichen Rendite von rund 28,5 Prozent. Experten gehen zudem auf 5-Jahres-Sicht von einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von etwa 53 Prozent pro Jahr aus. Garantien gibt es aber natürlich wie immer keine.
Ebenfalls genannt wird auch gerne die Aktie von Palo Alto Networks. Auch sie verzeichnet seit Jahren einen steigenden Kurs. So beträgt der Kursgewinn der letzten 10 Jahre durchschnittlich rund 21,5 Prozent pro Jahr. Aktuell jedoch verliert sie an Wert; nicht viel, aber schon konstant. Daher steigt natürlich das Risiko für Investoren beziehungsweise ist es vielleicht deshalb gerade Zeit zu kaufen. Spezialisiert auf das Angebot von Firewalls und andere Cyberschutzservices, die cloudbasiert laufen, sollte die Nachfrage der Produkte anhalten beziehungsweise zunehmen.
Partizipieren durch ETFs
Geht es um das Angebot von ETFs, ist es nicht verwunderlich, dass Blackrock unter den führenden internationalen Anbietern für Investments in Cybercrime eine zentrale Rolle spielt. iShares Digital Security ETF ist knapp 1,5 Milliarden Euro schwer und gilt als einer der führenden ETFs in diesem Segment. Der Fonds ist bereits seit 2018 handelbar und weist eine Gesamtkostenquote von gerade einmal 0,4 Prozent auf. Die Wertentwicklung der letzten Jahre zeigt einen Anstieg von 80 Prozent. Das Risiko hier, aber auch in vielen anderen ETFs mit Cybersercurityschwerpunkt ist jedoch, dass die meisten der gelisteten Firmen aus den USA kommen. Daher ist der Volatilitätsfaktor hoch, Kursschwankungen gilt es einzuplanen und auszuhalten. Der aktuelle Präsident wird ausserdem auch nicht vorhersagbarer. Was grundsätzlich Anlagen in Firmen mit einem Standort in den USA
Gleiches gilt auch für den L&G Cyber Security ETF. Er wurde vor 10 Jahren in Irland aufgelegt. Aktuell liegt das Anlagevolumen bei mehr als 2,3 Milliarden Euro. Die Gesamtkostenquote wird mit 0,69 Prozent angegeben. Der L&G Cyber Security UCITS ETF ist der einzige ETF, der den ISE Cyber Security UCITS Index nachbildet. Was jedoch dazu führt, dass die Gewichtung von US-IT-Firmen noch einmal höher als beim Blackrock-Mitbewerber ist und knapp zwei Drittel beträgt.
Steigende Investitionen
Das Beratungsunternehmen Fortune Business Insights geht von einem jährlichen Wachstum von etwas mehr als 14 Prozent aus, wenn es um den Bedarf an intelligenten Sicherheitslösungen geht. Das würde bedeuten, dass der Markt im Jahr 2032 etwa 563 Milliarden Dollar wert ist. Allein die Ausgaben des BACS beliefen sich im Jahr 2024 auf 13,3 Millionen Franken im Kontext von Cybersicherheitsmassnahmen. Und auch die Firmen investieren zunehmend in den Schutz ihrer Systeme. Laut der PWC-Befragung Global Digital Trust Insights 2024 haben zwei von drei Unternehmen die Budgets angehoben, und während kleinere Unternehmen einige tausend Franken bereitstellen, beträgt die Summe bei grossen Konzernen Millionen Franken. Von diesen Investitionen können Anleger profitieren, indem sie selbst investieren.

