Regierungen und Unternehmen müssen sich fast täglich den neusten geopolitischen Entwicklungen anpassen und ihre Arbeit laufend korrigieren. Dem entgegen steht jedoch, dass es Zeit braucht, um die globalen wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge detailliert zu verstehen. Und nur so liessen sich die Folgen wirklich verstehen und darauf aufbauend entsprechende Adaptionen festgelegen. Erfolgversprechende Adaptionen und nicht nur Makulatur. Es braucht nachhaltige Lösungen. Denn reaktiven Regierungen und Unternehmen vertraut man nicht.
Eine Chance ist eine gute Ausbildung der nachwachsenden Generationen. Sie bewegen sich schon heute anders durch die Flut an Informationen, als es ältere Menschen tun. Ihnen zu vermitteln, Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Politik zu analysieren, ist ein zentraler Meilenstein, denn in ihren Händen liegt es, die Zukunft der internationalen Wirtschaft sicherzustellen.
Aber auch diejenigen, die heute bereits die Verantwortung tragen, brauchen Unterstützung. Und das haben die Hochschulen erkannt. Die ZHAW School of Management and Law in Winterthur bietet zum Beispiel ab April 2026 ein CAS in Geopolitics and Business Strategy an. Kursleiter Florian Keller erläutert dazu: «Die geopolitische Lage verlangt derzeit in den Unternehmen nach einer stärkeren Resilienz. Nur so können sie, vor allem die KMU, den vielfältigen Herausforderungen angemessen und strategisch begegnen und damit operative Risiken mitigieren.» Zugeschnitten ist der CAS auf Berufstätige in der Privatwirtschaft und ist – wie der Titel CAS schon verrät – berufsbegleitend organisiert. Gerade in KMUs kann der Ausfall durch intensive Fort- und Weiterbildungen von Mitarbeitenden nicht kompensiert werden. Parallel bieten berufsbegleitende Studien an Fachhochschulen (FH) den Vorteil, dass das erlernte Know-how direkt in die Undraussen ternehmen eingebracht werden kann. Economiesuisse setzt sich daher sehr aktiv für diese Form des Lernens ein und strebt an, dass bis zum Jahr 2035 zwei Drittel der Studien an FHs berufsbegleitend sein sollten. Denn auch der Verband weiss um die Dringlichkeit fortlaufenden Wissensaufbaus.
Winterthurer Thinktank
Mit der Einführung des CAS eröffnet die ZHAW Ende April 2025 zeitgleich ein neues Zentrum für Geopolitik und Wettbewerbsfähigkeit (Center for Geopolitics and Competitiveness (CGC)). Es ist das «Zuhause» für die neue geopolitische Kompetenz der FH und eine Einheit innerhalb des International Management Institute (IMI) der ZHAW School of Management. Hier wird analysiert, wie globale Machtverschiebungen, wirtschaftliche Fragmentierung und strategische Rivalitäten die Erfolgsfaktoren von Unternehmen neu definieren. Teil des Teams des CGC ist auch Dominique Ursprung, Dozent für internationale Beziehungen und Fernostkenner. «Das neue CAS passt perfekt zu unserer Entwicklung und zu den Bedürfnissen Undraussen am Ausbildungsmarkt. Krisenresistenz ist bei unserem neuen CAS ein Schwerpunkt der Ausbildung», fasst er die Kernidee des neuen Kompetenzzentrums zusammen. «Wir bespielen dies mit Szenarienarbeiten, also mit Methoden, welche hypothetische Zukunftsszenarien entwickeln und dazu entsprechende Lösungsansätze ausrechnen.»
Anbieter: ZHAW School of Management and Law in Winterthur
Kursbeginn: 24. April 2026
Dauer: 12 Unterrichtstage
Sprachen: Deutsch und Englisch (Kenntnisse in Wort und Schrift beider Sprachen sind zwingend notwendig)
Kosten: 8340 Fr., Kursmaterial und zwei Ausflüge nach Brüssel und Tirana inklusive