Der erste V12 Vanquish von Aston Martin ist dank seinem Auftritt in einem der legendären James-Bond-Filme unvergessen. Mit Raketen, Tarnmechanismus plus Schleudersitz bleibt das Sondermodell aus «Stirb an einem anderen Tag» für viele untrennbar mit Pierce Brosnan verbunden, der damit als 007 über einen zugefrorenen See bretterte.
Die neuste Generation des Vanquish «verzichtet» zwar auf filmreife Abwehrmechanismen, bietet dafür aber umso mehr Fahrspass und Leistung. Konzipiert als leistungsstarkes Super-GT, ist das Cabrio Aston Martin Vanquish Volante mit einem 5,2-Liter-V12-Biturbo-Motor ausgestattet, der 835 PS auf die Strasse bringt und auf beeindruckende Weise britische Eleganz mit starker V12-Power kombiniert.
Die Höchstgeschwindigkeit von 345 Stundenkilometern sollte man zwar auf der normalen Strasse besser nicht anpeilen, doch auch so ist dem Auto die Aufmerksamkeit sicher. Das Design des Volante ist wieder einmal typisch Aston Martin: eine gelungene Balance aus aggressiven Linien und eben stilvoller Eleganz. Die lange Motorhaube und das Heck unterstreichen zudem den sportlichen Charakter. Und die schon angesprochene kompromisslose V12-Power des Vanquish Volante steht in der langen Tradition der Marke: Aston Martin hält bislang unbeirrt an der Entwicklung seiner Hochleistungstriebwerke fest und setzt auch weiterhin auf die Faszination der Verbrenner-Ära. Auf der andern Seite macht der britische Automobilhersteller nun ebenso wie andere Luxusbrands einen ersten Schritt in Richtung Elektrifizierung. Zwar ist das Unternehmen als Kleinserienhersteller noch nicht mit der vollen Härte der EU-Strafzahlungen für überschrittene CO2-Flottengrenzwerte konfrontiert. Dennoch ist man sich bewusst, dass Aston Martin in der Klasse der Plug-in-Hybrid-Supersportwagen (PHEV) nicht fehlen darf. Und die Konkurrenz hat bereits vorgelegt: McLaren mit dem Artura und Ferrari mit dem neuen 849 Testarossa Spider, der als PHEV sogar über 1000 PS leistet. Zeitnah wird nun noch der Lamborghini Temerario folgen.
Erste Modelle sind unterwegs
Bereits vor wenigen Wochen hat Aston Martin die ersten ValhallaPHEV-Modelle an die Kunden übergeben. Der Supersportwagen wurde konzipiert, um echte Hypercar-Performance zu liefern. Er ist stark inspiriert vom Aston Martin Valkyrie und wurde mit zahlreichen Technologien aus der Formel 1 ausgestattet.
Andreas Bareis, Regional President Aston Martin (EMEA), ist selbst begeistert vom neuen Modell: «Der Valhalla ist einzigartig. Er steht an der Spitze des bisher stärksten Fahrzeugportfolios von Aston Martin und vereint extreme Leistung mit exquisitem Design und innovativer Technologie.» Der Valhalla ist der erste Mittelmotor-Sportwagen von Aston Martin mit PHEV, der die Formel-1-Technologie mit fortschrittlichem Energiemanagement und Leichtbauweise verbindet. Diese Rennsporttechnik ermöglicht eine Aerodynamik, die das Fahrzeug förmlich auf die Strasse presst – und den Fahrenden gleich mit. Als PHEV-Supercar kombiniert der Valhalla einen Verbrennungsmotor (4,0-Liter-V8-Twin-Turbo) mit drei Elektromotoren. Zwei davon treiben die Vorderachse an, der dritte wurde im V8-Motor integriert. Mit seiner eindrücklichen Form verspricht der Valhalla ein revolutionäres Fahrerlebnis. Einziges Manko: Dieser automobile Traum bleibt einem exklusiven Kreis vorbehalten. Die Produktion ist streng limitiert auf nur 999 Exemplare weltweit.
Aston Martin bestätigte zum ersten Mal im Jahr 2023 durch CEO Adrian Hallmark seine Pläne, die Plug-in-Hybrid-Technologie im gesamten Modellportfolio auszuweiten. Als Teil dieser Elektrifizierungsstrategie wurde ein Lieferabkommen mit dem US-amerikanischen EV-Technologieunternehmen Lucid Group über elektrische Antriebsstränge und Batteriesysteme verkündet. Ziel war, so hiess es damals, die ersten vollelektrischen Modelle noch vor 2030 auszuliefern. Doch in diesem Jahr wurde die E-Strategie – wie bei fast allen anderen Herstellern – angepasst. Dazu erklärte Hallmark, dass das erste BEV nun «in diesem Jahrzehnt» auf den Markt kommen soll, aber nicht in der ursprünglich geplanten Anzahl. Stattdessen werde man die Einführung bis 2035 strecken. Der CEO betonte zudem, dass es für einen Produzenten von Kleinserien nicht praktikabel sei, Verbrenner, Plug-in-Hybride und Elektroautos parallel zu entwickeln. Vor allem nicht, weil man sich an die gesetzlichen Vorschriften zu E-Modellen halten wolle, aber die Geschwindigkeit, mit der sich diese ändern, erstaunlich sei. Der Valhalla mag somit der erste und wichtigste Schritt in Aston Martins elektrifizierter Zukunft sein, doch er ist primär eine Brücke. Die offizielle Anpassung der Strategie, die man unter anderem eben mit dem Wunsch einer «gesetzeskonformen» Elektrifizierung begründet, klingt jedoch ein bisschen nach Pragmatismus. Wichtig für alle Aston-Martin-Fans ist aber vielleicht nur, dass trotz Einstieg ins E-Segment die Verbrenner-Ära bei der britischen Edelmarke nicht zu Ende ist. Ganz im Gegenteil: Mit dem Vanquish Volante bekräftigt das Unternehmen sein Engagement für High-Performance-Motoren im Ultraluxussegment.

