Die Frage ist nicht, ob, sondern wie das funktionieren soll: Auf der einen Seite stehen die Forderungen nach dem Schutz der Natur und einem sensiblen Umgang mit bestehenden Ressourcen. Auf der anderen Seite geht es um kommerzielle Interessen, Arbeitsplätze auch, und um ein grundsätzliches gesellschaftliches Bedürfnis, sich mittels Sport in den Bergen zu erfreuen. Alles verbieten kann man nicht, alles erlauben ist auch nicht möglich.

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Mehrere Organisationen versuchen, Mittelwege zu finden. Vorneweg die Alpenkonvention, zu der neben der EU auch die Schweiz zählt. Der Gesamtraum der involvierten Länder umfasst 190 700 Quadratkilometer. Die Alpenkonvention ist das weltweit erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen zum Schutz der Alpen. Darin werden Berggebiete über ihre nationalen Grenzen hinweg als funktionale geografische Einheit gewertet und als ein vor gemeinsamen Herausforderungen stehender Kultur- und Wirtschaftsraum. Die Schweiz ist durch das Bundesamt für Raumentwicklung vertreten und hatte in den vergangenen zwei Jahren den Vorsitz. Auch wenn das für Konsumentinnen und Konsumenten zum Teil sehr wissenschaftlich aufgearbeitet wird – wer will, kann sich zu einigen Themen einlesen. Dazu gehören beispielsweise Biodiversität, Naturschutz, grünes Wirtschaften und Wasserwirtschaft.

Dann vereint der Verband Alpine Pearls, noch ohne Schweizer Beteiligung, 19 kleinere Ferienregionen in Deutschland, Österreich und Slowenien. Diese Organisation steht für sanfte Mobilität und damit für klimafreundliche Fortbewegung. Man promoted, ganz einfach, die Anreise per Bus und Bahn.

Auch in der Schweiz arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten an der Frage, wie Tourismus und Nachhaltigkeit nebeneinander existieren können. Die Marketingorganisation Schweiz Tourismus führt das Label «Swisstainable», das aufzeigen soll, dass nachhaltiges Reisen nicht Verzicht bedeuten muss, sondern man, mit mehr Bewusstsein, die Natur ursprünglich geniessen kann.

Was nun explizit den Skitourismus betrifft, so nehmen die Herausforderungen zu. In den tieferen Lagen fällt immer weniger Schnee. Damit gelten immer weniger Bergregionen als schneesicher, was die Vermarktung der Dienstleistungen dieser Destinationen, deren Skibetriebe sowie der Hotels und Gasthäuser erschwert – und damit die entsprechenden Arbeitsplätze gefährdet. Und trotzdem: Laut den Schweizer Bergbahnen ist die Nachfrage nach Skitourismus unvermindert hoch. In der vergangenen Saison gab es hierzulande 25 Millionen Skifahrtage. Das fordert von den Konsumentinnen und Konsumenten noch mehr – etwa sich über das gewünschte Berggebiet einzulesen, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu wählen, nur bei ausreichender Schneemenge Ski und Snowboard zu fahren, sich an markierte Pisten und Loipen zu halten und geschützte Gebiete zu umfahren. Nachhaltig halt.