Dividenden sind wie Belohnungen für Geduld und Loyalität, ein greifbarer Ausdruck der Dankbarkeit eines Unternehmens gegenüber seinen Aktionären», so die Investmentlegende Peter Lynch. Langfristiges Investieren, ohne sich von den täglichen Kursschwankungen aus der Ruhe bringen zu lassen, ist aber so eine Sache. Sackt die Börse ab, sind viele Anleger geneigt, sich von Engagements zu trennen. Entsprechend wichtig ist es, eine solide Basis im Depot zu haben, sodass sich kein zu grosser psychologischer Druck aufbaut. Denn der verleitet oftmals zu teuren Fehlentscheidungen. Wer die richtigen ETFs in seinem Depot weiss, schläft entsprechend ruhiger und geht gelassener mit dem täglichen Auf und Ab an der Börse um. Mit den sogenannten Exchange- traded Funds (ETFs) erübrigt sich die Frage nach dem idealen Einstiegszeitpunkt zwar nicht, und daher empfiehlt sich auch hier ein gestaffelter Einstieg. Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der zum Beispiel die Wertentwicklung bekannter Marktindizes wie des Dow Jones Index, des S&P 500 Index oder des Swiss Market Index (SMI) abbildet. Aufgrund ihrer Vielfalt und spezifischen Eigenschaften sind ETFs deshalb die perfekten Bausteine für die private Geldanlage. Kein Wunder also, dass die Popularität und das Angebot an der Schweizer Börse SIX in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat.
Dem SMI-Index-ETF überlegen
In einem Umfeld, das geprägt ist von hohen Kursschwankungen wie nach dem «Liberation Day», sind die auf Dividendenaktien fokussierten ETFs eine besonders interessante, langfristige Anlagemöglichkeit. Die Dividendenausschüttung von Firmen ist eine willkommene Einkommensquelle, die allfälligen Kursverlusten entgegenwirken kann. Auf Schweizer Aktien mit Dividendenfokus sind zwei ETF-Produkte erhältlich. Zum einen der «iShares Swiss Dividend ETF» (Gesamtkostenquote 0,15 Prozent), der im Jahr 2015 an den Start ging, und zum andern der vor zwei Jahren aufgelegte «UBS ETF (CH) – MSCI Switzerland IMI Dividend Screened ETF» (Gesamtkostenquote 0,28 Prozent). Beide ETFs sind ausschüttend. Das heisst, die Dividende wird ausbezahlt und nicht reinvestiert. Der iShares Swiss Dividend ETF orientiert sich am SPI Select Dividend 20 Index der SIX. Der Index umfasst die zwanzig Aktien, die die ertragsstärksten Unternehmen mit einer stabilen Dividendenausschüttungsbilanz und solider Rentabilität aller im Swiss Performance Index (SPI) vertretenen Aktien repräsentieren. Die Gewichtung jeder Aktienposition basiert auf der Streubesitzmarktkapitalisierung und der normalisierten Dividendenrendite, die bei der jährlichen Indexüberprüfung berechnet wird. Die grosskapitalisierten Dividendenperlen sind prominent vertreten: Roche (15 Prozent Gewichtung), Novartis (15 Prozent), Zurich Insurance (14 Prozent), Swiss Re (11 Prozent), Swiss Life (6 Prozent) sowie Holcim (5 Prozent) und Partners Group (4 Prozent) machen die sechs grössten Positionen aus.
Es geht bergauf
Ein Vergleich zeigt dabei eindrücklich die höhere Performance des ETF im Vergleich. Seit Einführung am 28. März 2014 hat der iShares Swiss Dividend ETF (CH) unter Berücksichtigung der reinvestierten Dividenden – sogenannter Total Return – auf Basis von Bloomberg-Daten annualisiert um 8,47 Prozent zugelegt. Damit lässt der ETF den Swiss Market Index (SMI) mit einem Gesamtertrag von 6,68 Prozent hinter sich. Vor allem seit 2020 haben sich die besten Schweizer Dividendentitel deutlich besser als der Gesamtindex SPI entwickelt. Die Periode 2020 bis 2023 war von der Covid-Krise, verschiedenen geopolitischen Verwerfungen wie dem Ukraine- oder Gaza-krieg und der massiven Zinswende geprägt – sprich: der ideale Nährboden für eine Outperformance der stabilen, qualitätsstarken Dividendenaktien.
Beim «UBS ETF (CH) – MSCI Switzerland IMI Dividend Screened ETF» ist auf der anderen Seite der Nachhaltigkeitsaspekt berücksichtigt. Der ETF investiert grundsätzlich in Schweizer Large-, Mid- und Small-Cap-Aktien, die im MSCI Switzerland IMI High Dividend Yield Low Carbon Select Screens Index (Net Total Return) enthalten sind. Analog wie beim iShares Swiss Dividend ETF ist die Gewichtung der Aktienpositionen ähnlich, aber wegen einzelner Nachhaltigkeitskriterien leicht anders: Roche (17 Prozent Gewichtung), Zurich Insurance (16 Prozent), Kühne + Nagel (13 Prozent), Nestlé (12 Prozent), Roche (10 Prozent), Galenica (7 Prozent) und Swiss Re (6 Prozent) sind die sieben grössten Positionen.