Leben und leben lassen: Ein dauerhaft friedliches Zusammenleben stand im Fokus der Nachkriegszeit. Eine supranationale Organisation sollte den alten Kontinent endlich befrieden. In schwierigen Zeiten hilft eine gesellschaftliche Rückbesinnung zu den Ursprüngen.

Aus dem Friedensstifter wurde die Regulierungs-Supermacht EU. Über 42’000 Rechtsakte haben die EU-Organisationen zwischen 1990 und 2021 verabschiedet. Fast vier Gesetze pro Tag. Einige sinnvoll, andere wiederum weniger. Regulierungen sind nicht per se schlecht. So hat die EU mit dem Binnenmarkt erheblichen Anteil an der positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Doch manchmal schiessen die Gesetzgeber übers Ziel hinaus. Manchmal gar auf den Wunsch der eigenen Bevölkerung.

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Die Pandemie ist ein Beispiel: Während die Regierungen in einer ersten Phase fast zum Handeln gezwungen werden mussten, erweckte es den Anschein, als hätten sie je länger, je mehr Freude daran. Mehr noch: Die Mehrheit der Bevölkerung verlangte noch klarere und detailliertere Regeln für das Verhalten im Alltag. Menschen waren ausserstande, selbst zu entscheiden, ob auf dem zweiminütigen Weg von der Restaurant-Terrasse zum WC eine Maske zu tragen ist oder nicht. Es brauchte den Gesetzgeber.

Es zeigte sich jedoch auch, dass Staaten längerfristig weder gewillt noch dazu fähig sind, den Alltag dermassen zu regeln, und das ist gut so. Die gesellschaftlichen Verwerfungen waren enorm und vergiften das gesellschaftliche Leben bis heute. 

Ein anderes Beispiel sind die Diskussionen kürzlich über «kulturelle Aneignung». Kurzerhand entschieden einige Zensur-Avantgarden, dass das, was sie sahen, nicht so sein dürfe – weil nicht konform mit ihrer Vorstellung der Welt. Dabei sollte man sich immer fragen: Schränkt es mich in meinen persönlichen Freiheiten ein? Nein? Dann Schnauze halten. Denn leben und leben lassen ist für ein dauerhaft friedliches Miteinander unabdingbar.

Millennials im Brennpunkt

«Let Europe arise. Die nächste Generation übernimmt in herausfordernden Zeiten. Welches Europa wollen die Millennials jetzt?» lautet das diesjährige Hauptthema der Gesprächs- und Ideenplattform Europa Forum. Als Höhepunkt der Jahresaktivitäten findet am 23. und 24. November 2022 das Annual Meeting im KKL Luzern statt.

Zu den namhaften Speakerinnen und Speakern zählen Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Deutschlands früherer Aussenminister Sigmar Gabriel, Bundespräsident a.D. Christian Wulff, Historiker und Publizist Timothy Garton Ash, Schriftstellerin Nora Bossong, Chefin Sicherheitspolitik des VBS Pälvi Pulli, Alena Buyx und Franca Lehfeldt. Sichern Sie sich jetzt Ihr  Ticket.