Wie sind Sie heute ins Büro gelangt – mit dem Auto, Bus, Zug oder Velo?
Heute bin ich mit dem Elektroauto zum Büro gefahren.
Weshalb haben Sie sich für dieses Verkehrsmittel entschieden?
Ich habe mich bewusst für den Umstieg auf die Elektromobilität entschieden und bin begeistert vom Fahrgefühl und vom Fahrkomfort. Gelegentlich nehme ich auch das Velo oder das Skateboard zum Bahnhof und von dort den Zug zum Büro. Ich schätze es sehr, dass wir aus Mobilitätssicht in der Schweiz so vielfältige Möglichkeiten und sehr gute Anbindungen haben.
Ist Ihr Stromer ein Geschäftsauto?
Ja. Wir begleiten Unternehmen bei der Elektrifizierung ihrer Flotten und sind dabei am glaubwürdigsten, wenn wir diesen Weg auch selbst gehen. Zudem hilft es, die Technologie erlebt zu haben, bevor wir unsere Kundinnen und Kunden dazu beraten.
Sie haben die Axa Mobility Services AG (AMS) in den letzten sechs Jahren aufgebaut und diesen Sommer erfolgreich mit der Flottenmanagerin Car Net Management fusioniert. Was waren die grössten Herausforderungen bei dieser Fusion, und wie haben Sie diese intern gemeistert?
Eine Fusion bedeutet, zwei Kulturen sowie unterschiedliche Prozesse und Systeme zusammenzuführen. Die Herausforderung lag insbesondere darin, unsere Mitarbeitenden auf diesen Weg mitzunehmen und gleichzeitig Kontinuität für unsere Kundinnen und Kunden sicherzustellen. Wir haben deshalb bewusst auf eine offene Kommunikation, einen regelmässigen Informationsfluss, zum Beispiel an Workshops und Townhall-Meetings, sowie auf transparente Integrationsteams gesetzt. Das Vertrauen und die Motivation unserer Mitarbeitenden waren entscheidend dafür, dass die Fusion so reibungslos verlief.
Wie profitieren Ihre Kunden konkret von dem Zusammenschluss?
Die AMS ist jetzt der grösste neutrale Flottenmanager der Schweiz. Unsere Kundinnen und Kunden profitieren von einem erweiterten Serviceangebot und von noch mehr Expertise in allen Fragen rund um das Flottenmanagement. Das reicht von Einkaufsvorteilen über Prozessdigitalisierung bis hin zur Elektrifizierungsberatung. Vor allem KMU haben dadurch weniger Aufwand, geringere Kosten und mehr Transparenz. Was uns ebenfalls auszeichnet, ist unsere eigene Karosserie und die Lackwerkstatt vor Ort in Volketswil sowie eigene Fahrzeug- und Schadenexperten, die über sehr grosse Branchenkenntnisse verfügen. Dieses Know-how hilft uns, unser Leistungsversprechen glaubwürdig zu kommunizieren.
Markttrends zeigen, dass sich bei Geschäftskunden ein Wandel vom traditionellen Autobesitz hin zu flexibleren, servicebasierten Modellen abzeichnet. Inwiefern können Car-Subscription-Modelle wie Upto die traditionelle Flottenbewirtschaftung ersetzen oder ergänzen?
Früher war die AMS mit ihrer Marke Upto selbst im Abo-Geschäft aktiv. Heute fokussieren wir uns ausschliesslich auf das Flottenmanagement.
Weshalb?
Weil wir gesehen haben, dass Unternehmen langfristig nicht ein einzelnes Mobilitätsmodell brauchen, sondern eine Gesamtlösung. Abo-Modelle können für gewisse Firmenphasen spannend sein, wir setzen jedoch auf flexible und transparente Flottenmanagementangebote: vom Fahrzeugkauf über die Finanzierung bis zur Verwaltung der Fahrzeuge. So können wir für jeden Betrieb die passende Lösung schaffen.
Für welche Art von Unternehmen ist das Auto-Abo die bessere Option?
Ein Abo eignet sich vor allem für Start-ups oder Firmen in der Aufbauphase, die schnell Fahrzeuge benötigen, ohne Kapital langfristig zu binden.
Was empfehlen Sie etablierten KMU?
Für die Mehrheit ist ein professionell verwalteter Fuhrpark nachhaltiger und effizienter. Grundsätzlich muss aber jedes Unternehmen für sich seine Bedürfnisse prüfen und die passendste Lösung wählen.
Zur Person
Mensur Jasari
Mensur Jasari ist CEO der Axa Mobility Services AG (AMS) und ein langjähriger Axa-Experte. Vor seiner Rolle bei der AMS war er in verschiedenen Führungsfunktionen bei der Axa tätig, unter anderem als Head of Claims and Service Development. Er war massgeblich an der Entstehung der AMS mit ihrer Marke Upto beteiligt, die 2017 als «Rent’n’Share» startete. Jasari hat ein abgeschlossenes Studium in Business-Administration mit Fokus auf strategisches Management.
Das Unternehmen: Die Axa Mobility Services AG (AMS) ist eine hundertprozentige Tochterfirma der Axa Schweiz und bietet Institutionen und KMU mit dem Produkt Upto ein umfassendes Flottenmanagement an.
Laut dem «Fleet & Mobility Barometer 2025» ist die Elektrifizierung der Flotten ein Topthema. Was sind die wichtigsten Argumente für Unternehmen, jetzt auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, abgesehen von den umweltfreundlichen Aspekten?
Neben der Nachhaltigkeit sind die tieferen Betriebskosten und der deutlich geringere Wartungsaufwand die Hauptargumente für den Umstieg auf Elektro. Dazu kommt: Wer heute auf Elektromobilität setzt, stärkt auch die Wahrnehmung von sich als Arbeitgeber.
Wie sieht die Roadmap von Upto aus, um den Anteil an reinen E-Fahrzeugen in Kundenflotten zu erhöhen?
Unsere Roadmap setzt auf drei Hebel: die Beratung unserer Kundschaft bezüglich Elektrifizierung der Flotte, attraktive Konditionen dank unseres Partnernetzwerks und die Integration von Ladeinfrastruktur in unsere Gesamtlösung. Ziel ist, dass ein immer grösserer Anteil unserer Kundenflotten vollelektrisch unterwegs ist, und das stets ausgehend von der Bedarfsanalyse der Kundinnen und Kunden.
Welche Lösungen bietet Upto an, um KMU bei der Bewältigung der Ladeinfrastruktur zu unterstützen?
Wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden von A bis Z und entwickeln für sie eine massgeschneiderte Lösung. Zuerst werden die benötigten Daten erhoben – beispielsweise wie viele Autos vorhanden sind, wofür sie genutzt werden, wer sie fährt und ob auf dem Firmenareal Lademöglichkeiten vorhanden sind. Darauf aufbauend entwickeln wir ein individuelles Umsetzungsprojekt, meistens in Zusammenarbeit mit unseren Partnerbetrieben, damit unsere Kundinnen und Kunden nur eine einzige Anlaufstelle haben.
Inwiefern werden Telematikdaten und künstliche Intelligenz genutzt, um die Sicherheit, Effizienz und Wartungsplanung der von Upto respektive von der AMS verwalteten Fahrzeuge zu optimieren?
Telematik und künstliche Intelligenz sind bahnbrechend im Flottenmanagement. Wir nutzen Daten, um Fahrverhalten zu analysieren, Wartungen vorausschauend zu planen und Routen zu optimieren. So erhöhen wir die Sicherheit, reduzieren Kosten und schaffen Transparenz. Wir sind hier am Anfang unserer Reise, sehen aber enormes Potenzial, das es auszuschöpfen gilt.
Welche Auswirkungen erwarten Sie von regulatorischen Änderungen in der Schweiz und in Europa auf das Flottenmanagement in den nächsten fünf Jahren?
Die Regulierung wird voraussichtlich stärker auf Nachhaltigkeit, CO₂-Reduktion und Datensicherheit setzen.
Wie bereitet sich die AMS darauf vor?
Indem wir unsere Prozesse konsequent digitalisieren, Regelkonformität sicherstellen und eng mit Behörden und Partnern zusammenarbeiten. Für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet das: Sie bleiben wettbewerbsfähig, während geltende Gesetze eingehalten werden.