Gold lässt sich an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Varianten kaufen. Jede dieser Varianten weist Vor- und Nachteile auf: Derivate kann man nie richtig «in die Hand nehmen» – hier ist der Goldbesitz abstrakt. Bei Barren und Münzen stellen sich Fragen um die Sicherheit. 

In den vergangenen Jahren sind einige Innovationen auf den Markt gekommen, die mal die eine, mal eine andere Unzulänglichkeit des Goldbesitzes gelöst haben. Gold-ETFs beispielsweise, die 2004 durch den Assetmanager State Street zum ersten Mal in den USA und 2006 durch die Zürcher Kantonalbank zum ersten Mal in der Schweiz lanciert wurden, lösen das Problem, wenn Investoren nur die Preisbewegungen mitmachen, aber sich nicht mit den physischen Barren beschäftigen möchten. Die ETF-Varianten, bei denen das Gold hinterlegt ist, erfüllen das Bedürfnis nach Sicherheit.

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Mehrere Aufgaben mit einer Technologie

Mit der Blockchain- bzw. Distributed-Ledger-Technologie (DLT) lassen sich weitere Kundenbedürfnisse umsetzen. Beispielsweise die sichere Verbindung zwischen Besitzansprüchen und Dokumentation auf einer im Nachhinein nicht manipulierbaren Blockchain. Zudem sind in den vergangenen Jahren weitere Ansprüche aufgekommen. Beispielsweise nach Gold, das nicht unter menschenunwürdigen Bedingungen geschürft wurde. Echtheits-, Ursprungs- und Lieferkettenzertifizierungen können ebenfalls über Blockchain-Technologien abgewickelt und mit den dokumentierten Besitzansprüchen «verbacken» werden. Und weil man hierbei mit einer Technologie mehrere Aufgaben bewältigt, werden der Goldbesitz und -transfer dadurch einfacher – und günstiger. 

Solche Überlegungen gab es auch bei der Umsetzung von «Key4 Gold» der UBS. Kundinnen und Kunden mit Domizil Schweiz können damit per Smartphone physisches Gold auch in kleinen Mengen kaufen und verkaufen. Der gekaufte Anteil wird als physisches Gold in einem UBS-Sammeltresor hinterlegt. Neu kann das physische Gold auch direkt aus der Mobile App bestellt und nach Hause geliefert werden. Die Grösse der Barren reicht von 1 Gramm bis zu 100 Gramm.

Die Kundinnen und Kunden erwerben hierbei ein Miteigentum an physischem Gold in Sammelverwahrung. Damit unterscheidet sich diese Form der Goldhandhabung von Gold-ETFs. Im Hintergrund nutzt man die DLT-Technologien, um Trades und die Goldbestände der Kunden zu erfassen. Die Bank zielt gemäss eigenen Angaben mit dieser Variante des Goldbesitzes auf die Retailbankkundinnen und -kunden, aber sie ist grundsätzlich auch für die Wealth-Management-Kunden in der Schweiz verfügbar. Und auch bei den Preisen gibt es eine erst auf den zweiten Blick sichtbare Besonderheit: Die Kundinnen und Kunden erwerben hier zwar physisches Gold. Aber die Produktionskosten fallen erst dann an, wenn man das Gold tatsächlich physisch bestellt. Kundinnen und Kunden, die das Gold nur digital halten, bezahlen bei der UBS lediglich den Goldpreis sowie die Bankgebühren.

 

Technologie wird weiterentwickelt

Die Entwicklung geht auch hier weiter, wie es von der Bank heisst: Im Februar wurde bekannt, dass die Bank die digitale Handhabung von Gold auf der Grundlage der sehr leistungsfähigen und sehr günstigen Ethereum-DLT-Variante «ZKsync Validium» testet. Damit liesse sich das digitale Gold auch für Bankkundinnen und -kunden aus dem Ausland zugänglich machen. Auch wenn diesbezüglich noch keine konkreten Pläne vorliegen – die Technologie für solche Expansionen gibt es bereits.