Beim Detailhandelsriesen gibt es klare Vorgaben: «Bis zum Jahr 2030 wollen wir 70 Prozent der CO₂-Emissionen im Betrieb und nahezu 30 Prozent in der Lieferkette reduzieren», unterstreicht Christine Wiederkehr-Luther, Leiterin Direktion Nachhaltigkeit der Migros.

Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte die Migros zusammen mit der Empa die Software M Opex Tower als virtuellen Zwilling der realen Migros-Lieferkette. M Opex Tower besteht aus vier Teilen: einem internationalen Modul für die Warenflüsse auf Schiffen, auf der Bahn und auf den Schweizer Strassen sowie einem CO₂-Modul zur Berechnung der ökologisch sinnvollsten Antriebsart.

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Gemeinsame ökologische Transporte

Durch eine kluge Disposition der Fahrzeuge, eine treibstoffsparende Fahrweise und den Einsatz von alternativen Treibstoffen wie Elektro, Wasserstoff, Biogas und Biodiesel will die Migros ihre ambitionierten Klimaziele erreichen. Mit dem Modul erhält man auch Erkenntnisse darüber, welche alternative Antriebstechnologie für welche Strecke am besten geeignet ist. Durch den konsequenten Einsatz dieses Tools soll bis zum Jahr 2030 eine Reduktion von rund 15 000 Tonnen CO₂ erreicht werden.

Um Schiene und Strasse intelligent zu verknüpfen, setzt die Migros zudem auf den unbegleiteten kombinierten Verkehr (UKV). Dabei werden die Güter in Wechselbehältern und Sattelaufliegern auf dem längsten Teil der Strecke mit der Bahn transportiert. Nur die ersten und letzten Kilometer werden mit emissionsarmen Lastwagen auf der Strasse zurückgelegt.

«Unsere hoch gesteckten Ziele im Bereich der Nachhaltigkeit können wir nur gemeinsam mit  Partnern erreichen», erklärt Jürg Burkhalter, General Manager Coca-Cola HBC Schweiz. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Transportwege seiner Produkte zum Kunden möglichst umweltfreundlich zu gestalten, um die eigene CO₂-Bilanz weiter minimieren zu können.

Ein Ziel, das auch der Transportdienstleister Camion Transport seit vielen Jahren mit dem Nachhaltigkeitsprogramm «Eco Balance by Camion Transport» verfolgt. Mit einer konsequenten ökologischen Ausrichtung seiner Transporte will man, wie Direktor und Verwaltungsratspräsident Josef Jäger unterstreicht, mit einer möglichst kleinen ökologischen Belastung eine hohe ökonomische Leistung in Zusammenarbeit mit den Kunden erbringen.

Eine zentrale Rolle spielen hier Fahrzeuge mit einem Alternativantrieb für die Kundenbelieferung sowie der Schienentransport, der seit Jahren eine grosse Bedeutung für Camion Transport hat und die Klimabilanz positiv beeinflusst. Gemeinsam sind Coca-Cola und Camion Transport bestrebt, die Belieferung der zahlreichen Kunden des Getränkeunternehmens in der Schweiz möglichst umweltneutral zu gewährleisten.

 

Roboter in der Citylogistik

Der Logistikdienstleister Planzer Transport entwickelt neue Konzepte für die bevölkerungsstarken Innenstädte, um eine möglichst umweltgerechte und leistungsfähige Belieferung der Bewohnerinnen und Bewohner zu ermöglichen. Das Unternehmen plant ein Mobilitätskonzept, das den Einsatz von autonom fahrenden Fahrzeugen umfasst. Als erstes europäisches Transportunternehmen hat Planzer beim Silicon-Valley-basierten Startup Udelv fünf autonom fahrende Fahrzeuge in Auftrag gegeben. «Mit Udelv verdichten wir unseren Anspruch an Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit in einer Lösung, um unsere bestehenden Paketservices sinnvoll zu ergänzen», unterstreicht Nils Planzer, CEO und VR-Präsident von Planzer.

Die Fahrzeuge werden von Steuerungen der Intel-Tochter Mobileye angetrieben. Bis 2028 will Udelv rund 35 000 Mobileye-getriebene Fahrzeuge auf den Markt bringen. Planzer Paket plant den erstmaligen Einsatz der autonomen Fahrzeuge im Rahmen eines Pilotprojektes mit definierten Shuttle-Korridoren. Dieses Projekt wird zurzeit von den Verantwortlichen ausgearbeitet und anschliessend dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) zur Bewilligung vorgelegt. Wenn alles reibungslos verläuft, dürften diese Fahrzeuge dann erstmals in der Grossregion Zürich zum Einsatz gelangen.