Die erneuerbaren Energien werden im Energiesystem der Zukunft eine tragende Rolle spielen. Zudem stossen sie in der Bevölkerung grundsätzlich auf eine hohe Akzeptanz. Auch in der Schweiz. Dies hat die klare Annahme des Klimagesetzes am 18. Juni exemplarisch gezeigt. Das Gashandelsunternehmen MET Group hat bereits vor einigen Jahren begonnen, ein Portfolio an grünen Assets aufzubauen. «Für uns war klar: Wir wollen einen konkreten Beitrag zur Energiewende leisten und dabei neue Geschäftsopportunitäten nutzen», sagt Benjamin Lakatos, Mehrheitsaktionär, Chairman und CEO der MET Group.

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Aktuell betreibt das Unternehmen sechs Solarkraftwerke in Ungarn und zwei Windkraftwerke in Bulgarien. Diverse weitere Projekte in Italien, Spanien, Polen, Deutschland und Rumänien sind in Entwicklung oder bereits in Umsetzung.

 

Wechsel zur Grünstromproduktion

Dass das 2007 in Ungarn gegründete und mittlerweile seit über zehn Jahren in Baar bei Zug ansässige Unternehmen umfangreich in den Auf- und Ausbau von erneuerbaren Kraftwerken investiert, mag auf den ersten Blick überraschen. Denn die MET Group ist insbesondere als eine der grössten Gashändlerinnen Europas bekannt. Der strategische Fokus auf erneuerbare Energien stellt für Christian Hürlimann, CEO der Green Assets Division der MET Group, jedoch eine natürliche Entwicklung dar: «Gas wird in der Stromerzeugung langfristig in Europa eine deutlich unbedeutendere Rolle spielen und in zahlreichen Ländern sogar ganz verschwinden. Deshalb ist der Einstieg in die Produktion von erneuerbaren Energien für uns ein logischer Schritt.»

Und neben dem Beitrag an die Energiewende bringe dies auch aus ökonomischer Sicht einen grossen Vorteil mit sich. Dank eigenen Kraftwerken kann das Unternehmen nun auch «Asset-backed Trading» betreiben, also die Vermarktung des Stroms aus eigener Produktion. «Mit eigenen Kraftwerken haben wir als Trader einen noch grösseren Handlungsspielraum», so Hürlimann.

Das nächste Erneuerbare-Projekt, das die MET Group in Betrieb nehmen wird, ist Puerto Real 3 in Spanien: Auf einer Fläche von 130 Hektaren entsteht in Andalusien zurzeit ein aus 88 000 Solarmodulen bestehendes Solarkraftwerk. Damit und mit bereits in Betrieb stehenden Anlagen umfasst das Green-Asset-Portfolio mittlerweile rund 400 Megawatt (MW). Und auch für 2024 und 2025 ist einiges geplant. «Zusätzliche Projekte, die in Entwicklung sind und in den kommenden Jahren realisiert werden, bringen weitere rund 550 MW», sagt Hürlimann.

Das ist allerdings erst der Anfang der Ausbaupläne. Bis 2026 soll das Portfolio auf 2000 MW aufgestockt werden. Dabei fokussiert das Unternehmen insbesondere auf Solar- und Windenergie in Europa. Für den Kauf und die Entwicklung von entsprechenden Projekten kann die MET Group auf Unterstützung aus ihrem Hub in Ungarn zählen. Einen zweiten Hub baut die Green Assets Division aktuell in Mailand aus. «Mit diesem Set-up sind wir näher an unseren wichtigen westeuropäischen Zielmärkten», erklärt CEO Hürlimann. Angesichts der Geschwindigkeit, in der neue Projekte bislang aufgegleist werden konnten, ist Hürlimann überzeugt, dass das Unternehmen auf gutem Kurs ist, das ambitionierte Ausbauziel bis 2026 zu erreichen.

 

Auf dem Sprung in die Schweiz

Den selbst produzierten erneuerbaren Strom verkauft MET Group aktuell in 14 europäischen Ländern, in denen das Unternehmen als Händler und im Vertrieb an Kunden unterschiedlicher Grösse tätig ist. Einer dieser Märkte, der vom Grünstrom profitieren soll, ist Deutschland – der grösste Energiemarkt Europas. Von den angestrebten 2000 MW will die MET Group rund 200 MW in Deutschland realisieren. In der Schweiz ist das Unternehmen bislang weder als Produzentin noch als Händlerin aktiv. Hürlimann ist jedoch zuversichtlich, dass sich dies zeitnah ändern wird: «Für die MET Group könnten sich schon bald Gelegenheiten ergeben, eine aktivere Rolle im Schweizer Energiemarkt zu übernehmen.»