Digitale Technologien sind die Wegbereiter für Prozessoptimierungen und die Erschliessung neuer Absatzmärkte. Die Messung, ob sich die Investitionen in die notwendigen Anpassungen im Unternehmen auszahlen, erscheint selbstverständlich. In der Realität zeigt sich aber immer wieder, dass Unternehmen die Ergebnisse der digitalen Transformation nicht ausreichend evaluieren.

Der Grund hierfür liegt einerseits in den Zielsetzungen selbst. Kostensenkung und Generierung von Neugeschäft werden beide durch digitale Transformation ermöglicht, lassen sich aber nicht mit der gleichen Kennzahl messen. Andererseits wird oft die falsche Metrik gewählt. So mag beispielsweise eine hohe Zahl von Downloads einer Anwendung erfreulich sein, ohne eine ausreichende Nutzungsrate ist aber noch kein Mehrwert für das Unternehmen entstanden.

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Der Autor

Massimo Marcolivio, Marketing Manager, Dell Technologies Schweiz, Zürich.

Datenerhebung in vier Kategorien

Die Ursachen für eine lückenhafte Erfolgsmessung sind vielfältig, die Auswirkung bleibt dieselbe: Ohne zu messen, lässt sich die digitale Transformation nicht managen. Abhilfe schafft ein Messansatz, den Dell Technologies gemeinsam mit Michael Wade, Professor für Innovation und Strategie an der Business School IMD, entwickelt hat. Der Ansatz basiert auf vier Kategorien, welche die wichtigsten Wirkungsbereiche der Digitalisierung darstellen.

Da sich die digitale Transformation meist auf alle Unternehmensbereiche auswirkt, sollten für jede Kategorie eigene Key Performance Indicators (KPIs) definiert werden. Anhand deren werden die Prozesse und Ergebnisse nachverfolgt und zeitnah die notwendigen Korrekturen vorgenommen. Um keine Zeit zu verlieren, empfiehlt es sich, mit der Messung schnellstmöglich zu beginnen und das Finetuning im laufenden Messprozess vorzunehmen.

 

Faktor Mensch in der Schweiz unterschätzt

Neben der geeigneten Metrik ist der Einbezug der Mitarbeitenden in die Transformationsprojekte ein entscheidender Erfolgsfaktor. Viele Unternehmen scheinen dies aber nach wie vor nicht ausreichend zu berücksichtigen. Dies zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie von Dell Technologies unter dem Namen «Breakthrough», die kürzlich mit 10 500 Teilnehmenden weltweit durchgeführt wurde.

Nach dieser Erhebung sind 61 Prozent der Befragten in der Schweiz (weltweit 50 Prozent) der Meinung, dass ihr Unternehmen nicht weiss, was notwendig ist, um die digitale Transformation innerhalb der Belegschaft voranzutreiben. Gleichzeitig ist es für viele Arbeitnehmende eine Herausforderung, mit den Veränderungen Schritt zu halten: 66 Prozent (weltweit 67 Prozent) finden, dass ihr Unternehmen bei der Planung von Transformationsprogrammen nicht ausreichend auf die eigene Belegschaft eingeht.

Das Bewusstsein, dass es Veränderungen beim Einbezug der Mitarbeitenden in die digitale Transformation braucht, ist aber vorhanden. So befürchten 65 Prozent der Befragten in der Schweiz (weltweit 64 Prozent), dass der Widerstand ihrer Belegschaften in Bezug auf Veränderungen Projekte zum Scheitern bringen kann. 53 Prozent (weltweit 53 Prozent) teilen die Sorge, dass ihr Unternehmen aufgrund fehlender Fachkräfte die digitale Transformation nicht für sich nutzen kann und damit in eine nachteilige Lage gerät.

 

Drei-Punkte-Plan: Konnektivität, Produktivität, Empathie

Unternehmen haben während der Pandemie enorme Anstrengungen unternommen, um sich zu vernetzen, zusammenzuarbeiten und Geschäfte online abzubilden. Technologie ist aber nur ein Aspekt; die Bereitstellung von Tools und Infrastruktur für die Konnektivität und damit für flexible Arbeitsweisen ist heute bereits Standard. Ergänzend braucht es aber ein klares Engagement für die Umsetzung von flexiblen Arbeitsregelungen wie auch Führungskräfte, die in der Lage sind, Remote-Teams effizient und gerecht zu leiten.

Hält man sich vor Augen, dass Arbeitszeit begrenzt ist und/oder zu wenig Fachkräfte zur Verfügung stehen, sollten zur Steigerung der Produktivität sich wiederholende Aufgaben durch automatisierte Prozesse ersetzt werden. Die Mitarbeitenden können sich so auf bereichernde und höherwertige Aufgaben konzentrieren.

Dass Technologie auch verunsichern kann, ist kein Geheimnis und sollte bei der digitalen Transformation sowie der Verankerung eines digitalen Mindsets unbedingt berücksichtigt werden. In der Breakthrough-Studie wünschen sich 53 Prozent (weltweit 49 Prozent) der Befragten in der Schweiz einfachere Technologien, um sich nicht überfordert zu fühlen. Wer ohne Einfühlungsvermögen Veränderungsprozesse durchstieren will, dürfte daher wenig Chancen haben. Mit Empathie für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden sowie umfassender Einbindung, Vorbereitung und Schulung wird dagegen dafür gesorgt, dass die Transformation im Unternehmen von allen mitgetragen und aktiv vorangetrieben wird.