Das Ende der Credit Suisse (CS) hat Folgen für die schweizerischen KMU: Laut einer im vergangenen Jahr von Swissmem, dem Verband für Unternehmen aus der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, veröffentlichten Umfrage gaben 23 Prozent der Firmen an, dass sich die Konditionen seit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS verschlechtert haben.

Etliche KMU sind aufgrund ihrer Kundenstruktur und Geschäftstätigkeit auf bestimmte Bankdienstleistungen angewiesen. «Insbesondere global tätige KMU brauchen unter Umständen Dienstleistungen, die nur wenige Banken in der Schweiz überhaupt anbieten», sagt Ralf Beyeler, Experte beim Vergleichsdienstleister Moneyland. «Bisher gab es die UBS, die CS und bei manchen Dienstleistungen noch die Zürcher Kantonalbank, die solche spezifische Dienstleistungen anbieten.»

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ZKB ist die Nummer eins in Zürich

Wenn man sich unter den grossen schweizerischen Banken mit Firmenkundengeschäft umhört, bekommt man ein differenziertes Bild: Grundsätzlich unternimmt man viel für die Firmenkunden – aber international beziehungsweise global kann nur (noch) die UBS mithalten. So sagt beispielsweise Melanie Gerteis, Leiterin der Medienstelle bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB): «Wir bieten für KMU Beratung und Betreuung aus einer Hand sowie eine umfassende Dienstleistungs- und Produktpalette, die alle Unternehmensphasen abdeckt – von der Gründung über Wachstum und Expansion bis hin zur Nachfolgeregelung. Ergänzend bietet die ZKB spezialisierte Lösungen wie berufliche Vorsorge, Start-up-Finance und Trade & Export Finance an.

«Im Wirtschaftsraum Zürich sind wir im KMU-Segment die Nummer eins», fasst Gerteis es zusammen. In einigen Bereichen arbeitet die Bank mit spezialisierten Partnern zusammen. Für Firmengründungen mit der Gründungsplattform Jurata und der Non-Profit-Organisation Ahead, die Gründungsberatungen, Mikrokredite und Innovationsberatungen anbieten. Beim Thema Nachhaltigkeit besteht eine Kooperation mit Reffnet, einem schweizweiten Netzwerk für Ressourceneffizienz- und Energieberatungen. Und bei Business-Software verweist Gerteis auf Partnerschaften mit Anbietern wie Bexio und Sage, deren Software eine direkte Schnittstelle zum eigenen E-Banking bietet, um Zahlungs- und Buchhaltungsprozesse zu vereinfachen.

Fokus auf die Schweiz

Als schweizweit tätige Bankengruppe konzentriert sich auch die Raiffeisen auf das inländische Geschäft. Auch hier erhalten Firmenkunden eine flächendeckende und persönliche Begleitung vor Ort – in allen Sprachregionen. Ebenso hat man in den vergangenen Jahren stark in die Ausbildung und die Fachkompetenzen der Mitarbeitenden investiert. Dazu Jan Söntgerath, Mediensprecher bei Raiffeisen Schweiz: «Seit einigen Jahren bieten wir nebst E-Banking mit Raiffeisen Business Banking eine digitale Plattform für firmenkundenspezifische Bedürfnisse.» Dazu ermöglicht man sowohl das Senden als auch Empfangen von Instantzahlungen. «Unternehmen können dadurch beispielsweise Lieferverzögerungen vermeiden, ihre Liquidität effizienter bewirtschaften oder Kreditrisiken minimieren.»

Dass KMU vor allem Unterstützung bei der Digitalisierung der Bank- und Zahlungsprozesse benötigen, sieht auch die Postfinance. «Wir bieten umfassende Zahlungsverkehrslösungen, das heisst Lösungen, um Zahlungen zu empfangen und zu tätigen (national und international), Rechnungen zu stellen und zu empfangen sowie um einzukassieren (vor Ort und im Onlineshop)», erklärt Kilian Imboden, Leiter Payment Solutions (a. i.) und Mitglied der Geschäftsleitung Postfinance. «Wir führen auch weltweite Partnerschaften mit ausländischen Banken für einen breit abgestützten internationalen Zahlungsverkehr ins und vom Ausland.» Ein Thema, das man jedoch bislang auslassen musste, ist aufgrund des Kreditvergabeverbots die Unternehmensfinanzierung. Und Postfinance hätte die Fähigkeiten und Mittel, bei der Unternehmensfinanzierung die Lücke zu schliessen, welche die CS hinterlassen hat.

Die UBS bleibt Spitzenreiter

Die UBS bleibt jedoch wohl der stärkste Partner für die gesamte Unternehmenslandschaft in der Schweiz. «Wir bieten Services zu allen Themen, die für Unternehmen wichtig sind aus einer Hand – personalisiert und nahtlos über alle Touchpoints hinweg», heisst es vonseiten der Bank. «Dies für jede Unternehmensphase – vom Start-up bis zur Nachfolgeregelung, mit Produkten und Dienstleistungen von Zahlungs-, Anlage- und Finanzierungslösungen über Vermögensverwaltung bis hin zu Investment- und Assetmanagement.» Doch im Gegensatz zu den anderen Mitbewerbern ist die UBS global präsent. So arbeiten die Buchungszentren und Corporate-Coverage-Teams in Hongkong, Singapur, New York und Frankfurt für lokale Niederlassungen und Tochtergesellschaften von Schweizer Unternehmen. Und der Bereich Key4 Business bietet zahlreiche Essentials, wie unter anderem auch ein digitales Onboarding für zu gründende AG und GmbH. Dabei kann das Kapitaleinzahlungskonto ebenfalls innerhalb eines Tages digital eröffnet werden. Hinzu kommen weitere Dienstleistungen wie Exportfinanzierung, die Absicherung von Währungsrisiken, Nachfolgeplanungen für Familienunternehmen sowie die Handhabung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen. Und damit ist man den Mitbewerbern weit überlegen. Und wird es wohl auch bleiben.