Man investiert sehr viel Zeit und Musse, erhält dafür aber eine epische und emotionale Zugsreise durch vier Länder und quer über den afrikanischen Kontinent. Der legendäre und luxuriöse Rovos-Zug fährt zweimal im Jahr auf über 3500 Schienenkilometern von Lobito in Angola nach Daressalam in Tansania. In diesem Sommer sind zwei sogenannte Trails of Two Oceans geplant, eine im Juli und die Rückreise im August. Nur sind, leider, beide Fahrten bereits ausgebucht. Wer sich das Spektakel gönnen will, muss also vorausplanen und frühzeitig die Daten für 2025 und 2026 abfragen.

Die grosse Nachfrage wird von einem weltweiten und tausendfachen Stammpublikum ausgelöst, welches effektiv seit Jahrzehnten mit dem Rovos unterwegs ist. Gründer Rohan Vos, er begann damit 1989, begrüsste jahrelang jeden einzelnen Gast, ob dieser nun in Pretoria oder Kapstadt zustieg. Noch heute ist der mittlerweile 78-jährige Vos voll engagiert, wurde kürzlich sogar am Verkaufsstand an einer Touristikmesse in Berlin gesehen und zelebriert weitere Zugträume. Das Tagesgeschäft durfte er mittlerweile seinen Töchtern übergeben, er aber bleibt als Gentlemen der alten Schule weiterhin dabei.

35 Stundenkilometer beträgt die Geschwindigkeit der Züge.

 

Dass die Quer-durch-Afrika-Reisen schnell ausgebucht sind, versteht sich auch deshalb von selbst, weil es auf dieser Route Platz für nur siebzig Gäste gibt. Jede Suite verfügt über ein Doppelbett oder zwei Einzelbetten und ist mit Kleiderschrank, 220-V-Steckdose, Klimaanlage, Safe und Bordtelefon eingerichtet. WLAN jedoch ist nur mit dem Smartphone über 3G/5G erreichbar. Dazu kommt eine mit kostenlosen alkoholischen und alkoholfreien Getränken gefüllte Minibar. Afrika erleben heisst auch Afrika sehen und spüren. Deshalb ist es ganz entscheidend, dass in allen Suiten die Fenster geöffnet werden können. So kann man bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 35 Stundenkilometern die Landschaft schon fast anfassen. Wer nicht bis 2025 warten will, kann aus dem breiten Angebot von anderen Rovos-Routen im südlichen Afrika auswählen.

 

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Wie im Privatflieger

Beond ist eine noch junge maledivische Fluggesellschaft, die Zürich seit Oktober des vergangenen Jahres mit Malé verbindet. Die Ziele sind hochgesteckt, man will schlicht die «erste Premium-Ferienfluggesellschaft der Welt» werden. Beond plant, die Hauptstadt der Malediven mit mehreren europäischen und asiatischen Ländern sowie mit Australien zu verbinden. Der Schweizer Markt macht den Anfang – und aller Anfang ist schwer. Aber die Angebote stehen, und Beond fliegt ab April jeweils Dienstag und Freitag ab Zürich-Kloten, mit Abflug spätabends und Ankunft, nach einem Tankstopp in Dubai, am nächsten Tag zur Mittagszeit.

So treffen sich in der Aspire First Class Lounge im Zürcher Terminal E maximal 44 Gäste und werden dort schon vor dem Flug mit einem schönen Nachtessen und erlesenen Weinen bedient. Die Lounge liegt praktisch oberhalb des Beond-Gates, entsprechend erfolgt das Boarding nur wenige Minuten vor Abflug. Der derzeit eingesetzte Airbus A319 ist schon älter, wirkt jedoch aussen wie innen brandneu und sehr elegant. Das Modell bietet statt der einst rund 130 Sitzplätze heute 44 Passagiersitze mit Zwei-mal-zwei-Konfiguration. Die eleganten cremefarbenen Stühle wurden von Optimares entworfen, einem italienischen Unternehmen, das sich seit Jahren um qualitativ hochstehende Flugzeug-Innendekorationen kümmert. Verköstigt wird auf eleganten Chilewich-Tischsets, mit bleifreien Kristallglaswaren und Geschirr der englischen Marke William Edwards. Beond steht im harten Konkurrenzkampf mit den Business-Klasse-Produkten von Mitstreitern und kann letztlich nur mit zuverlässigem Flugbetrieb, aufmerksamer Bedienung, exzellentem Design, tollem Gastronomieangebot und einem luxuriösen Flair bestehen. Dazu braucht es auch attraktive Preise; derzeit sind Hin- und Rückflüge ab Zürich für rund 2000 Franken erhältlich. Für Gäste aus dem Tessin gibt es Abflüge ab Mailand-Malpensa.

 

Ocean state of mind

Sie werden immer grösser und höher, die Kreuzfahrtschiffe dieser Welt. Einige bauen zwanzig Stockwerke, auf denen sich mehr als 6000 Passagiere vergnügen, betreut von über 1000 Crew-Mitgliedern. Unter diesen Grossschiffen gibt es auch luxuriöse Anbieter – aber für viele anspruchsvolle Reisende ist etwas weniger mehr. Darauf hat Explora Journeys eine Antwort respektive zwei aussergewöhliche Kreuzfahrtschiffe: «Explora I» lief 2021 von Stapel, ihr Schwesterschiff «Explora II» im vergangenen Herbst. Und damit begann eine neue Ära: reichhaltige Luxuserlebnisse auf hoher See, aber im überschaubaren Rahmen. Die identischen Schwesterschiffe, die zur weltweit grössten Container-, Kreuzfahrt- und Fährgeschäft-Reederei MSC gehören, bieten nämlich «nur» je 461 Suiten an (das Wort Kabine ist aus dem Explora-Vokabular verschwunden). Und diese Räumlichkeiten sind wie ein elegantes Zuhause eingerichtet, aber mobil und mit Blick aufs Meer.

461 Suiten bieten die exklusiven Kreuzfahrtschiffe «Explora I» und «Explora II».

 

Auch Kajüten gibt es keine mehr, die Kingsize-Betten messen 180 mal 200 Zentimeter, dazu gibt es edle Bettwäsche von Frette, Daunenbettdecken und eine breite Kissenauswahl. Die Kleiderschränke sind grösser als in den meisten Hotels – und selbstverständlich begehbar. Espressomaschine und Wasserkocher sind ebenfalls bereitgestellt und natürlich eine Minibar, aufgefüllt nach den im Voraus ermittelten Vorlieben der Gäste. Nur die zur Begrüssung kalt gestellte Flasche Champagner wurde nicht vorher abgefragt; sie gehört einfach dazu. Highlights der Privatbereiche sind aber die geräumigen Terrassen. Man kann also gerne in der eigenen Suite essen, aber erst, nachdem man die sechs Restaurants und zwölf Bars und Lounges kennengelernt hat. Gekocht wird international, mediterran, japanisch und französisch. Für ein schönes Steak besucht man am besten das «Marble & Co. Grill». Um all diese Genüsse abzuarbeiten, bieten die «Explora»-Schiffe Kraft- und Kardiotraining, Pilates, individuelle Technogym-Kurse und sogar persönliches Training an.

In diesem Sommer reist die «Explora I» beispielsweise vom 19. bis 27. Juni von Barcelona via Sizilien und den Süden Griechenlands nach Piraeus. Und die «Explora II» offeriert eine Kreuzfahrt zu den Juwelen des Mittelmeers: vom 19. bis 26. August ab Civitavecchia bei Rom bis Barcelona.